Antriebsarten im Überblick

Bei der Fahrzeugbeschaffung steht so mancher Fuhrparkverantwortliche vor der Frage, welche Antriebsart das neu zu beschaffende Fahrzeug haben soll. Die Auswahl ist riesig und die Unterschiede zwischen den Arten groß. In unserer Übersicht geben wir einen Überblick über die verschiedenen Antriebsarten.

Die Entwicklung der Kraftstoffpreise führt dazu, dass sich Unternehmen und Fuhrparkverantwortliche mit der Fragestellung auseinander setzen, wie Kosten im Fuhrparkmanagement gesenkt werden können. Schnell kommt man auf die Idee, sich mit alternativen Antriebsarten auseinanderzusetzen, um beispielsweise die Kraftstoffkosten zu senken.

Unterschieden werden können die Antriebsarten grob in folgende Teilbereiche:

  • Fahrzeuge mit Verbrennungsantrieb (Benzin und Diesel)
  • Fahrzeuge mit synthetischem Kraftstoffantrieb
  • Fahrzeuge mit Elektroantrieb (E-Auto)
  • Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb (Kombination aus klassischem Verbrenner mit Elektromotor)
  • Alternative Antriebsarten (z. B. Erdgas und Wasserstoff)

Aktuelle Entwicklungen

Ergebnissen des Arval Mobility Observatory Fuhrpark-Barometers aus dem Jahr 2022 zufolge haben bereits 61 Prozent der befragten Unternehmen alternative Antriebe in den eigenen Pkw-Fuhrparks im Einsatz. Hierunter fallen Autos mit Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder Elektroantrieb. 13 Prozent der Befragten planen die Einführung von Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten in den nächsten drei Jahren. Erkennbar ist außerdem, dass mit steigender Unternehmensgröße auch der Anteil an alternativen Antriebsarten im Fuhrpark zunimmt. Ein Grund hierfür können bspw. angepasste Car Policies sein, die zur Nutzung alternativer Antriebe verpflichten, wenn es um die Auswahl eines neuen Dienstfahrzeugs geht.

Bereits aus dem Arval Mobility Observatory Fuhrpark-Barometer aus dem Jahr 2021 ist herauszulesen, dass ein Umdenken in den Unternehmen stattfindet. Seit dem Jahr 2019 steigen die Anteile von Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen in deutschen Fuhrparks kontinuierlich. Die Variante des Plug-in-Hybrids steht dabei an erster Stelle, dicht gefolgt von Hybrid-Fahrzeugen. Reine Elektrofahrzeuge belegen in der Umfrage den dritten Platz, auch hier findet weiterhin ein Wachstum statt.

Der DAT befragte in den Jahren 2020 und 2021 ebenfalls Fuhrparkverantwortliche und ermittelte die Gründe für den Umstieg auf alternative Antriebsarten. Die günstigeren steuerlichen Rahmenbedingungen, die generelle Verbesserung der eigenen CO2-Bilanz und die Nachfragen der eigenen Mitarbeiter waren hier die treibenden Faktoren.

Verbrennungsmotoren

In die Kategorie „Verbrennungsmotoren“ fallen die klassischen Antriebsarten mit Benzin oder Diesel. Bei einem benzinbetriebenen Ottomotor wird ein fein zerstäubtes Gemisch aus Benzin und Luft verdichtet und durch einen Funken entzündet. Bei der daraus folgenden Explosion wird ein Druck von 8 -18 bar und Temperaturen zwischen 400 - 600 Grad Celsius generiert.

Ähnlich funktioniert auch der Dieselmotor. Anders als bei dem Ottomotor werden hier keine Zündkerzen benötigt, da das Gemisch aus Luft und Diesel durch eine hohe Verdichtung zur Selbstzündung gebracht und so Energie freigesetzt wird.

Verbrennungsmotoren sind heute noch die auf deutschen Straßen am meisten zugelassenen Antriebsarten. 2020 führte das Kraftfahrt-Bundesamt ca. 1,4 Millionen Benziner-Neuzulassungen, beim Dieselantrieb waren es ca. 800.000 neu zugelassene Fahrzeuge.

 

Vorteile

Nachteile

Benzinantrieb

  • Günstigere Motorbauweise, da geringerer Druck und niedrigere Temperaturen erreicht werden, dadurch geringere Anschaffungskosten
  • Geringere Stickoxidemissionen als bei Dieselmotoren
  • Sportlicheres Fahrgefühl und höhere Laufruhe
  • Höherer Kraftstoffverbrauch als bei Dieselmotoren
  • Höherer CO2 Ausstoß durch höheren Kraftstoffverbrauch
  • Höhere Feinstaubemissionen
  • Geringere Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich

Dieselantrieb

  • Geringerer CO2 Ausstoß durch geringeren Kraftstoffverbrauch
  • Höheres Drehmoment im unteren Drehzahlbereich
  • Geeignet für längere Strecken aufgrund des höheren Wirkungsgrads
  • Langlebigkeit
  • Höheres Gewicht des Fahrzeugs durch stabilere Bauweise des Motors
  • Höhere Druck- und Wärmewerte als bei Benzinmotoren
  • Größere Anzahl Einzelteile im Motor
  • Höhere Stickoxidemissionen als bei Benzinmotoren
  • Aufwendige Abgasreinigung
  • Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten

 

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Synthetische Kraftstoffantriebe

Bei synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, handelt es sich beispielsweise um aus Wasser gewonnener Wasserstoff, der mit Kohlenstoff, welcher wiederum aus CO2 gewonnen wird, verbunden wird. Damit E-Fuels klimaneutral erzeugt werden können, sind allerdings große Mengen von regenerativem Strom erforderlich.

 

Vorteile

Nachteile

Synthetische Kraftstoff-Antriebe

  • Bestehende Tankstelleninfrastruktur kann genutzt werden
  • Aufwendiges Produktionsverfahren
  • Geringer Wirkungsgrad

 

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Elektroantriebe

Bei einem Elektroantrieb wird die Energie durch die im Fahrzeug verbaute Batterie freigegeben. Hierbei werden die Achsen des Fahrzeugs meist durch aktivierte Magnetfelder in Rotation versetzt und so Bewegungsenergie erzeugt. Elektrofahrzeuge weisen, im Vergleich zum klassischen Verbrenner, einen hohen Wirkungsgrad auf, da die freigegebene Energie der Batterie nahezu vollständig in Bewegungsenergie umgewandelt wird.

Die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Elektroantrieb lag im Jahr 2020 bei ca. 200.000 Fahrzeugen, Tendenz steigend. Der Trend hin zum Elektroantrieb wird zusätzlich durch staatliche Förderungen und Subventionen angekurbelt. Diese Förderungen sinken allerdings ab dem Jahr 2023.

 

Vorteile

Nachteile

Elektroantrieb

  • Geringere Reparatur- und Wartungsaufwände
  • Maximales Drehmoment bei geringer Drehzahl
  • Starke Beschleunigung
  • Keine lokalen Schadstoffemissionen
  • Kein Energieverbrauch im Stillstand
  • Staatliche Förderung und weitere Vorteile
  • Höhere Anschaffungskosten
  • Höheres Fahrzeuggewicht
  • Geringere Reichweiten
  • Längere Ladezeiten
  • Ladeinfrastruktur möglicherweise nicht flächendeckend ausgebaut

 

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Hybrid-Antrieb

Bei Hybrid-Antrieben oder Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen sind sowohl ein Verbrennungsmotor als auch ein Elektromotor im Fahrzeug verbaut. Unterschieden wird dabei nach seriellen und parallelen Hybridfahrzeugen. Parallele Hybridfahrzeuge arbeiten, wie der Name schon sagt, parallel mit dem Verbrennungsmotor und dem Elektromotor, der Betrieb kann allerdings auch abwechselnd erfolgen. Bei seriellen Hybridfahrzeugen werden lediglich die Räder mit dem Elektromotor bewegt. Der Verbrennungsmotor bildet den Generator für die Erzeugung von Energie.

Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge verfügen über eine größere Batterie mit Reichweiten zwischen 40 und 60 km, diese müssen allerdings extern aufgeladen werden. Bei einem Vollhybrid ist, anders als bei Plug-In-Hybriden, eine kleinere Batterie mit geringerer rein elektrischer Reichweite verbaut.

Hybridfahrzeuge werden zunehmend beliebter, das zeigen auch die Zulassungszahlen. Im Jahr 2020 wurden rund 530.000 neue Fahrzeuge mit Hybridantrieb zugelassen.

 

Vorteile

Nachteile

Hybrid-antrieb

  • Geringerer Kraftstoffverbrauch
  • Kürzere Fahrten können rein elektrisch erfolgen
  • Nutzung der vorhandenen Tankstelleninfrastruktur auf längeren Strecken
  • Höhere Anschaffungskosten
  • Rein elektrisches Fahren ist nur über kürzere Strecken möglich
  • Höheres Fahrzeuggewicht und höhere Wartungsaufwände, da zwei Motoren verbaut sind

Alternative Antriebsarten

Bei den alternativen Antriebsarten gibt es zum einen den Erdgas-Antrieb zum anderen den Antrieb mithilfe von Wasserstoff oder Brennstoffzellen. Bei Erdgas-Antrieben kommt es zur Entzündung des Luft-Erdgas-Gemischs an der Zündkerze, wodurch Energie freigesetzt wird. Unterschieden wird bei Erdgas zwischen Compressed Natural Gas und Liquified Petroleum Gas. Die Erdgas-Antriebe können als Untergruppe des Verbrennungsmotors angesehen werden, da auch hier eine Zündkerze zum Einsatz kommt.

Bei einem Wasserstoffantrieb wird in der Brennstoffzelle aus Wasserstoff und Sauerstoff Energie für den Elektromotor gewonnen.

Autogas und Erdgas-Fahrzeuge kommen bislang noch nicht so stark auf deutschen Straßenverkehr zum Einsatz. Im Jahr 2020 wurden lediglich rund 13.000 Fahrzeuge mit diesen Antriebsarten zugelassen. Ähnlich sieht es bei Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb aus. Hier sind im Jahr 2020 lediglich 400 Fahrzeuge zugelassen worden. Die geringen Zulassungszahlen lassen sich insbesondere bei letzterem auch auf die noch sehr hohen Anschaffungskosten und das geringe Angebot an Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb zurückführen.

 

Vorteile

Nachteile

Erdgasantrieb

  • Geringere Schadstoffausstöße als bei Diesel- und Benzinantrieben
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Verbaute Drucktanks im Fahrzeug
  • Gering ausgebaute Tankstelleninfrastruktur

Wasserstoff-antrieb

  • Keine lokalen Schadstoffemissionen
  • Gleiche Leistungswerte wie bei einem Elektrofahrzeug
  • Geringe Tankzeiten
  • Höhere Reichweiten als bei E-Fahrzeugen
  • Gering ausgebaute Tankstelleninfrastruktur
  • Geringe Ladekapazitäten an vorhandenen Wasserstofftankstellen
  • Höheres Gewicht durch stabiler gebaute Wasserstoff-Hochdrucktanks
  • Hohe Anschaffungskosten

 

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Was ist im Fuhrparkmanagement bei der Wahl des Antriebs sonst noch zu beachten?

Die Wahl des Antriebs ist nicht nur im Rahmen der Fahrzeugbeschaffung relevant. Auch im Rahmen der UVV-Pflichten muss der Antrieb des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Denn auch hier können sich Unterschiede in den Anforderungen der Unfallverhütungsvorschriften ergeben.

Dies beginnt schon bei der Ausgabe des Fahrzeugs an den Nutzer. Im Rahmen der Ersteinweisung muss auf die Besonderheiten des Fahrzeugs eingegangen werden. Ein weiteres Beispiel ist die jährlich durchzuführende Fahrerunterweisung nach UVV. Hier sind, je nach Antriebsart, unterschiedliche Inhalte im Rahmen der Unterweisung erforderlich. So unterscheidet sich die Unterweisung für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor von der Unterweisung für ein E-Fahrzeug.

Auch bei der Fahrzeugprüfung sind die unterschiedlichen Antriebsarten zu berücksichtigen, denn hier müssen unter Umständen weitere Bauteile am Fahrzeug auf den betriebssicheren Zustand überprüft werden.

Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein starker Partner im Fuhrparkmanagement Gold wert. Mit den LapID Unterweisungen können Sie sowohl Nutzer von E-Fahrzeugen als auch Nutzer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einfach und sicher via E-Learning unterweisen. Die UVV-Prüfberichte der Fahrzeugprüfung können zudem im LapID System rechtssicher dokumentiert und archiviert werden.

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Stefanie Effer

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