Fahrzeugleasing im Fuhrparkmanagement (FAQ)

Fahrzeugleasing im Fuhrparkmanagement (FAQ)
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Die beliebteste Variante der Fahrzeugbeschaffung im Fuhrpark stellt das Leasing dar. Alles, was Sie rund um das Thema Leasing wissen müssen, haben wir im Beitrag für Sie zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Leasing?

Leasing ähnelt einem Mietvertrag: Der Leasingnehmer zahlt dabei monatlich für die Nutzung des Leasinggegenstands. Das Objekt bleibt dabei im Besitz des Leasinggebers. Die Höhe der Leasingrate hängt von verschiedenen Faktoren ab. Leasingraten sind dabei oft günstiger als eine Kreditrate. Der Vertrag läuft je nach Leasingobjekt in der Regel zwei bis vier Jahre, im Investitionsgüterbereich sind auch deutlich längere Leasingzeiten möglich. Im Anschluss geht das Leasingobjekt zurück an die Leasinggesellschaft.

Wie ist Leasing gesetzlich geregelt?

Seit 1971 legt der Leasingerlass des Bundesfinanzministeriums die Richtlinien für die ertragsteuerliche Behandlung von Leasingverträgen für bewegliche Wirtschaftsgüter fest. Er definiert den Begriff und die Abgrenzung des Finanzleasingvertrags im Bereich der beweglichen Wirtschaftsgüter. Zudem legt der Leasingerlass die Bedingungen für die Vollamortisation fest. Darunter versteht man die vollständige Kostendeckung, die ein Leasinggeber für die Beschaffung und Finanzierung von Flottenfahrzeugen sowie aller Nebenkosten hat. Der Leasingerlass gibt zudem Auskunft über die steuerliche Zurechnung des Leasinggegenstands und die bilanzielle Darstellung von Leasingverträgen.

Wie funktioniert Leasing im Fuhrparkmanagement?

Das Fahrzeugleasing ist eine spezielle Finanzierungsform, bei der ein Fahrzeug gegen eine monatliche Zahlung für eine begrenzte Zeit genutzt werden kann. Am Ende hat der Leasingnehmer, der Fuhrpark bzw. das Unternehmen, die Wahl, das Fahrzeug zu kaufen oder zurückzugeben.

Die üblichen Leasinglaufzeiten für Fahrzeuge betragen 2 bis 4 Jahre, in denen die Raten gezahlt werden müssen. Vorzeitige Kündigungen sind in der Regel nicht möglich. Nach Vertragsende kann ein neuer Vertrag abgeschlossen werden.

Wer ist Vertragspartner beim Leasing?

Die Leasinggesellschaft ist Vertragspartner. Unternehmen haben beim Fahrzeugleasing die Möglichkeit aus verschiedenen Fahrzeugen das gewünschte Modell auszuwählen. Die Leasinggesellschaft erwirbt das Fahrzeug dann im Auftrag des Unternehmens beim Händler. Der Leasinggeber wird zum Eigentümer und stellt dem Unternehmensfuhrpark das Auto für eine festgelegte Laufzeit zur Nutzung bereit.

In der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) wird der Leasingnehmer als Halter vermerkt. Die Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief) verbleibt beim Leasinggeber als Eigentümer.

Welche Pflichten hat der Leasingnehmer?

Im Rahmen des Leasingvertrags obliegt dem Leasingnehmer (Fuhrparkmanagement) die Verantwortung für das Fahrzeug. Dies bringt verschiedene Aufgaben und Verpflichtungen mit sich, die erfüllt werden müssen, um rechtlichen und finanziellen Anforderungen gerecht zu werden.

  • Regelmäßige und fristgerechte Wartung des Fahrzeugs, um die Funktionalität und mögliche Garantieansprüche nicht zu gefährden.
  • Durchführung notwendiger Reparaturen auf eigene Kosten, unabhängig von der Art und dem Umfang der Schäden.
  • Rechtzeitige Entrichtung aller anfallenden Steuern für das Fahrzeug, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
  • Abschluss der erforderlichen Versicherungen, wie Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung, um im Schadenfall abgesichert zu sein.
  • Möglichkeit des Abschlusses eines Full-Service-Vertrags, der viele Kosten abdeckt, jedoch höhere monatliche Leasingraten zur Folge hat.

Welche Vor- und Nachteile hat Leasing für Fuhrparks?

Das Leasing von Fahrzeugen bietet finanzielle und praktische Vorteile, kann aber auch Nachteile mit sich bringen. Ein Überblick:

Vorteile

Nachteile

  • Planbarkeit der monatlichen Kosten
  • Regelmäßige Verfügbarkeit neuer Fahrzeugmodelle (nach Ablauf der Leasinglaufzeit)
  • Keine Aufwand am Ende der Vertragslaufzeit bzgl. der Veräußerung
  • Serviceleistungen wie Reifenservice, Schadenmanagement oder elektronische Führerscheinkontrolle oft inklusive (außer bei reinem Finanzleasing)
  • Möglichkeit, Steuervorteile zu nutzen (z.B. Vorabsteuer auf Leasingraten geltend machen, Leasingraten = Betriebsausgaben)
  • Begrenzte Nutzungsdauer
  • Fahrzeuge sind nicht Eigentum des Unternehmens
  • Möglicherweise erhöhter Pflege- und Wartungsaufwand
  • Hohe Rückgabekosten am Ende der Laufzeit

Welche Leasingarten und Leasing-Modelle gibt es?

Unternehmen können zwischen verschiedenen Leasing-Vertragsmodellen wie der Restwert- oder Kilometerabrechnung wählen. Letztere ist am beliebtesten. Hier bestimmen Vertragslaufzeit und jährliche Laufleistung die Leasingrate.

Für Fuhrparkmanager ist es nützlich, Fahrerprofile zu erstellen, um die durchschnittlichen Kilometerleistungen der Mitarbeiter besser einschätzen zu können. So können Sie am Ende die beste Leasingform für das Fahrzeug wählen.

Hier ein Überblick über die am meisten verbreiteten Formen.

  • Kilometerleasing
  • Restwert-Leasing
  • Full Service Leasing
  • Null-Leasing
  • Leasing ohne Anzahlung
  • Vertrag mit Andienungsrecht
  • Teilamortisationsvertrag
  • Vollamortisationsvertrag
  • Sale-and-Lease-Back

Welche Faktoren haben Einfluss auf die Leasingrate?

Beim Abschluss eines Leasingvertrags ist die richtige Einschätzung der Leasingrate maßeblich, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die Leasingrate wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die zusammenspielen, um die monatlichen Kosten zu bestimmen. Das sind die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Leasingrate:

  • Anschaffungswert des Fahrzeugs
  • Restwert nach Ende des Leasingvertrags
  • Voraussichtliche Laufleistung während der Leasingdauer
  • Gesamtlaufzeit des Vertrags

Diese Faktoren bestimmen maßgeblich die finanzielle Belastung, die der Fuhrpark zu tragen hat. Die Leasingrate ist oft darauf ausgelegt, den Wertverlust des Fahrzeugs über die Vertragsdauer hinweg auszugleichen, indem sie die Differenz zwischen dem Anschaffungswert und dem Restwert finanziert. Es ist ratsam, sich nicht von niedrigen monatlichen Raten blenden zu lassen, da diese in vielen Fällen mit hohen Schlussraten oder begrenzten Fahrleistungen verbunden sein können. Stattdessen sollte der Leasingfaktor, der das Verhältnis zwischen dem Bruttolistenpreis des Fahrzeugs und der monatlichen Leasingrate darstellt, berücksichtigt werden. Dieser Faktor ist ein nützliches Mittel, um verschiedene Angebote objektiv zu vergleichen und das wirtschaftlichste Angebot zu finden.

Was ist bei der Rückgabe von Leasing-Fahrzeugen zu beachten?

Bevor das Leasing beginnt, ist es wichtig, den Vertrag gründlich zu überprüfen. Während der Nutzung sollten Sie das Fahrzeug sorgfältig warten und alle Service- und Inspektionstermine einhalten. Schäden sollten vor der Rückgabe des Fahrzeugs behoben werden, wobei alle Rechnungen und Quittungen aufbewahrt werden sollten. Zur Vorbereitung auf die Rückgabe sollte das Fahrzeug innen und außen gereinigt werden. Kleinere Gebrauchsspuren beeinflussen die Rückgabe des Fahrzeugs normalerweise nicht, jedoch ist der Leasingnehmer für übermäßige Abnutzung verantwortlich. Diese lassen sich jedoch einfach über Smart Repair Maßnahmen beheben. Diese Problempunkte bei der Leasingrückgabe gilt es zu vermeiden. Es ist ratsam, eine neutrale Person als Zeugen zur Fahrzeugübergabe mitzubringen. Der Zustand des Fahrzeugs sollte bei der Übergabe schriftlich festgehalten werden, und Mängelberichte sollten erst nach sorgfältiger Prüfung unterschrieben werden. Fordern Sie Kopien der Übergabeprotokolle an und klären Sie, wie die Abmeldung des Fahrzeugs abläuft.

Leasing oder Kauf – was lohnt sich wann?

Leasing

Kauf

Leasen lohnt sich, da Unternehmen nur monatliche Raten und nicht die volle Summe zahlen müssen. Die Raten sind oft flexibler und niedriger als bei Krediten, und meist ist keine große Anzahlung nötig. Je nach Vertrag brauchen Fuhrparks sich keine Sorgen über den Wertverlust zu machen und können das Objekt nach Ablauf zurückgeben. Ein Full-Service-Leasing-Vertrag kann Wartungen und Reparaturen abdecken. Besonders im gewerblichen Bereich sind die Raten steuerlich absetzbar. Leasingfirmen bieten oft Anschlussfinanzierungen zu niedrigeren Raten an.

Ein Nachteil: Nach Ablauf des Leasingvertrags sind die Unternehmen nicht Eigentümer des Objekts.

Vorteil beim Kauf: Unternehmen sind sofort Eigentümer und können das Fahrzeug oder die Maschine jederzeit verkaufen oder weitervermieten. Die Fahrzeuge sind uneingeschränkt in der Nutzung, da keine Kilometerbeschränkungen bestehen. Unternehmen dürfen auch Änderungen am Fahrzeug vornehmen.

Die Nachteile des Kaufs im Vergleich zum Leasing:

Unternehmen müssen den Kaufpreis sofort zahlen, was zu Liquiditätsengpässen führen kann. Der Wertverlust kann dazu führen, dass Fuhrparks beim Verkauf weniger zurückerhalten. Es gibt keine „Rundum-Sorglos-Pakete“. Gewerbetreibende können nicht von der vollen steuerlichen Absetzbarkeit profitieren.

 


Stefanie Effer

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