Bevor Ihre Fahrer in einen Firmenwagen steigen, sollten sie sich das Fahrzeug genau ansehen und auf Mängel prüfen. Die Verkehrssicherheit steht an erster Stelle – und Ihre Fahrer können dazu beitragen. In 8 schnellen Schritten sind Ihre Mitarbeiter und das Fahrzeug bereit für die Fahrt.
Bei der Prüfung vor der Fahrt sollte natürlich auch berücksichtigt werden, dass nicht alle Fahrzeuge gleich sind. Allein die Antriebsart (Kraftstoff oder Elektro) kann hier zu erheblichen Unterschieden bei der Prüfung vor Fahrtantritt führen. Die nachfolgenden Schritte verstehen sich als allgemeine Checkliste, die individuellen Anforderungen des Fahrzeugs sind trotzdem stets zu berücksichtigen.
Schritt 1: Reifen-Check
Kontrollieren Sie vor Fahrtbeginn die Profiltiefe der Reifen. Diese sollte im Winter mehr als im Sommer betragen und nie 1,6 mm unterschreiten. Bei Sommerreifen wird eine Mindestprofiltiefe von etwa 3 mm empfohlen. Das Profil von Winterreifen sollte mindestens 4 mm betragen. Erfüllen die Reifen nicht die Mindestprofiltiefe und man wird erwischt, muss der Halter laut Bußgeldkatalog Tatbestand 336606 mit einem Punk im Fahreignungsregister und einem Bußgeld zum Regelsatz von 60 Euro rechnen. Damit es nicht so weit kommt, raten Experten daher schon früh zum Reifenwechsel.
Auch den Luftdruck der Reifen sollten Sie in regelmäßigen Abständen und besonders vor längeren Autofahrten, checken. Denn falsch eingestellter Luftdruck kann zu schweren Unfällen führen oder die Reifen ungleichmäßig abnutzen. Der optimale Luftdruck kann von Modell zu Modell unterschiedlich sein. Die Herstellerangaben befinden sich im Handbuch oder im Türholmen des Fahrzeugs. Viele Autos sind heutzutage bereits mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDS) ausgestattet. Abweichungen werden dabei elektronisch über das Bordsystem übermittelt.
Selbstverständlich sollten Reifen auch auf Beschädigungen überprüft werden. Besonders Nägel oder spitze Gegenstände können Risse im Reifen verursachen. Sollte Ihnen ein solcher Mangel vor der Fahrt auffallen, melden Sie dies dem Fuhrparkmanagement. Tritt ein Schaden während der Fahrt auf und der Reifen verliert Luft, suchen Sie schnellstmöglich eine Werkstatt auf oder nutzen das Reserverad. Bei einer wesentlichen Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit durch mangelhafte Reifen kann eine Strafe von 90-135 Euro und ein Punkt im Fahreignungsregister die Folge sein (Tatbestand 330612/330615).
Mehr Infos zum Thema können Sie in unserem Beitrag „Reifenmanagement: Outsourcing und Wissenswertes über Reifen“ nachlesen.
Wenn Ihr Fahrzeug keine Verschleißmessung integriert hat, können Sie zur Überprüfung der Reifenabnutzung einen Laufflächenmesser verwenden. Alternativ können Sie aber auch den Euromünzen-Trick anwenden. Verschwindet der Goldmünzenrand komplett in der Vertiefung des Reifens, ist dieser noch einsatzfähig.
Schritt 2: Füllstände, Kennzeichen und Keilriemen
Stellen Sie vor der Fahrt sicher, dass genug Öl und Scheibenwischwasser im Fahrzeug sind. Ebenso sollte genug Kraftstoff im Tank vorhanden sein, um die nächste Tankstelle sicher zu erreichen. Überprüfen Sie außerdem die Kennzeichen. Diese sollten fest und leserlich sein.
Überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen (etwa alle drei Monate) vor der Fahrt den Keilriemen auf Risse oder Beschädigungen. Die Spannung kann problemlos von Ihnen selbst geprüft werden. Dafür müssen Sie lediglich etwas Druck mit dem Finger auf den Keilriemen ausüben. Der Keilriemen treibt die Lichtmaschine und die Wasserpumpe an, reist dieser während der Fahrt, kann das Auto nicht weiterbewegt werden.
Schritt 3: Beleuchtung am Fahrzeug
Schalten Sie das Fahrzeug ein und gehen Sie die Beleuchtung einmal durch. Standlicht, Blinker, Scheinwerfer, Rücklicht und die Bremslichter sollten voll funktionsfähig sein. Dank moderner Kontrollsysteme werden defekte Scheinwerfer häufig automatisch erkannt und eine entsprechende Info an den Fahrer gegeben. Dieser kann dann den Fuhrparkleiter kontaktieren. Doch auch zu hoch oder zu niedrig eingestellte Scheinwerfer können zu Beeinträchtigungen für den Fahrer selbst oder den Gegenverkehr führen. Auch diese sollten dann richtig eingestellt werden. Mehr zum Thema finden Sie in unserem Beitrag „Bessere Sicht im Straßenverkehr: Die richtige Beleuchtung“
Schritt 4: Scheiben und Spiegel
Vor einer Fahrt sollten Sie sichergehen, dass die Scheiben frei sind und das genug Wischwasser vorhanden ist. Überprüfen Sie die Scheiben darüber hinaus auf Beschädigungen, z. B. durch Steinschläge. Diese sollten in jedem Fall repariert werden. Auch die Spiegel sollten Sie vor der Fahrt einstellen und auf ihre Funktionalität prüfen.
Weitere Tipps zu Scheibenreinigung und wie die Spiegel optimal eingestellt sind in unseren Beiträgen:
- So wechseln, reinigen und stellen Sie Ihre Scheibenwischer richtig ein
- So stellen Sie Außen- und Innenspiegel am Fahrzeug richtig ein.
Schritt 5: Bremsen und Lenkung
Testen Sie bei Fahrtantritt die Bremsen und die Lenkung. Ist letztere schwergängig oder besteht auch nur der kleinste Zweifel daran, dass die Bremse richtig funktioniert, lassen Sie das Fahrzeug stehen und informieren Sie den Fuhrparkleiter. Sollte ein Problem erst während der Fahrt auffallen, fahren Sie rechts ran und informieren Sie die zuständigen Personen. In den meisten Fällen sind alle wichtigen Informationen und Notfallnummern im Auto vorhanden.
Schritt 6: Ladung und Gepäck
Sie haben schwere Ladung, wie Gepäckstücke oder Materialien im Auto? Sorgen Sie für ausreichende Sicherung und halten Sie das Zuladungsgewicht ein. Die notwendigen Informationen sind Teil der Fahrerunterweisung oder einer allgemeinen Unterweisung zur Ladungssicherung, welche in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss. Bei E-Learning Unterweisungen, wie von LapID, besteht zusätzlich die Möglichkeit die Inhalte auch nach der Prüfung noch einzusehen und aufzufrischen.
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie in unserem Blog:
Schritt 7: Warnweste, Verbandkasten und Warndreieck
Für den Notfall sollten diese drei Gegenstände immer im Auto mitgeführt werden. Achten Sie bei den Warnwesten auf die richtige Anzahl - eine Warnweste pro Insassen. Außerdem sollte der Verbandkasten noch aktuell und das Warndreieck vorhanden sein.
In unserem Beitrag „Tipps zur Ausstattung des Bordwerkzeugs im Auto“ haben wir für Sie noch einmal genau aufgelistet, was Sie im Auto mitführen müssen und welche Bordwerkzeuge im Notfall hilfreich sind.
Schritt 8: Jahreszeiten und Witterung
Berücksichtigen Sie beim Check immer die Jahreszeit und die Witterungsverhältnisse. Eiskratzer und ggf. Schneeketten gehören bei Fahrten im Winter zur Grundausstattung. Ebenso wie funktionsfähige Sonnenblenden und eine Sonnenbrille. Letztere sollten Sie als Fahrer immer mit sich führen. Gerade im Winter steht die Sonne meist sehr tief und eine Sonnenblende ist nicht ausreichend.