Das Transportieren von Ladung mit dem Gabelstapler auf dem Betriebsgelände ist nicht immer ganz ungefährlich. Um die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter bestmöglich zu schützen, sollten Sie diese 9 Tipps befolgen.
Tipp Nr. 1: Niemals ohne Staplerschein fahren
Damit Ihre Mitarbeiter einen Gabelstapler bedienen dürfen, müssen sie zuerst die nötige Ausbildung absolvieren. Wenn diese erfolgreich bestanden wurde, erhalten sie einen sog. Staplerschein, der zum Fahren befähigt. Überprüfen Sie bei Ihren Mitarbeitern regelmäßig, ob ein Staplerschein vorhanden und ob dieser gültig ist.
Tipp Nr. 2 Regelmäßige Unterweisungen durchführen
Jährliche Unterweisungen sind gesetzlich verpflichtend und helfen dabei, Ihren Mitarbeitern die Sicherheitsvorschriften ins Gedächtnis zu rufen und sie für mögliche Risiken zu sensibilisieren. Anhand von Praxisbeispielen werden potenzielle Gefahrensituationen aufgezeigt und Lösungen und Tipps dargelegt, wie diese vermieden werden können.
Tipp Nr. 3 Schadstoffausstoß vermindern
Abgase stellen eine erhebliche Belastung für die Gesundheit dar. Daher müssen Gabelstapler, die mit Diesel in Gebäuden fahren, mit einem Rußfilter ausgestattet sein. Alternativ können Sie emissionsarme bzw. emissionsfreie Gabelstapler, die z.B. einen Elektroantrieb besitzen oder mit schwefelarmen Kraftstoffen betrieben werden, einsetzen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Jahresprüfung (FEM-Prüfung) sowie regelmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Die Motorenbetriebszeiten sollten Sie zudem auf das Wesentliche beschränken.
Tipp Nr. 4 Schutzausrüstung tragen
Um Arbeitsunfälle zu vermeiden, sollten Ihre Mitarbeiter beim Bedienen des Gabelstaplers jederzeit Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und im Außenbereich auch eine Warnweste tragen. Zusätzlich sollten sie in den markierten Bereichen einen Gehörschutz nutzen, um einem potenziellen Gehörschaden vorzubeugen. Allerdings dürfen Warnsignale, Stimmen und Geräusche anderer Maschinen nicht vollkommen unterdrückt werden, damit die Sicherheit garantiert bleibt.
Tipp Nr. 5 Vibrationsbelastung reduzieren
Bei der Fahrt mit dem Gabelstapler entstehen Vibrationen, die sich nicht gänzlich vermeiden lassen. Die Stärke kann je nach Untergrund, Fahrweise, Geschwindigkeit und Beladung variieren. Ist der Körper langjährigen und intensiven Vibrationseinwirkungen ausgesetzt, kann das zu Veränderungen der Lendenwirbelsäule führen.
Hier kann auch eine G46-Untersuchung sinnvoll sein. Weitere Informationen dazu gibt es in unserem Beitrag:Um die Vibrationsbelastung zu verringern, sollten ein ergonomischer Sitz inklusive Federung und Dämpfung eingesetzt werden, die Fahrzeit wenn möglich reduziert und die Fahrweise an den Untergrund angepasst werden. Außerdem muss die gesetzlich vorgeschriebene Schwingungsdosis eingehalten werden. Dabei unterstützen kann eine Belastungsanzeige, die den Mitarbeiter anhand eines Ampel-Schemas über die derzeitige Schwingungsbelastung informiert.
Tipp Nr. 6 Für freie Sicht sorgen
Wenn die Sicht auf die Fahrbahn eingeschränkt ist, dürfen Bedienstete gar nicht erst losfahren. Sollte die Ladung die Sicht nach vorne beschränken, muss der Stapler daher rückwärts bewegt werd. Vor dem Losfahren müssen außerdem die Spiegel richtig eingestellt werden. Im Zweifelsfall sollte man sich in unübersichtlichen Situation wie z.B. beim Einparken besser von einer anderen Person einweisen lassen.
Abb.: Nicht ohne freie Sicht fahren (eigene Darstellung)
Tipp Nr. 7 Die Geschwindigkeit anpassen
Die maximale Geschwindigkeit, mit der der Stapler bewegt wird, sollte 8 km/h auf dem Betriebsgelände nicht überschreiten. Wenn Ihre Mitarbeiter schwere Lasten transportieren, sollte diese noch geringer sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass bei dem plötzlichen Auftauchen von Hindernissen noch rechtzeitig gebremst werden kann.
Tipp Nr. 8 Kippgefahr vermeiden
Der Gabelstapler sollte nur mit abgesenkter Ladung bewegt werden. Auf Rampen und Steigungen sollte gerade zugefahren und die Last immer bergseitig, d.h. die Gabel in Richtung der Steigung, geführt werden. In Kurven ist eine verminderte Geschwindigkeit angemessen, um die Kippgefahr zu verringern.
Abb.: Last bergseitig führen (eigene Darstellung)
Tipp Nr. 9 Ladung richtig sichern
Damit nichts verrutschen oder herunterfallen kann, ist es von hoher Bedeutung die Last gut zu schützen. Je nach Lastenart können Gurte oder Stretchfolie dafür eingesetzt werden. Auch Antirutsch-Auflagen können zu einer höheren Arbeitssicherheit beitragen. Fahrer sollten Paletten und die Ladung außerdem auf Schäden überprüfen, bevor sie diese aufnehmen.
Weitere Informationen zu der Unterweisung für Stapler, wie z.B. zu den gesetzlichen Grundlagen oder den Konsequenzen bei Nichteinhaltung, erhalten Sie in folgendem Blogbeitrag:
Schreiben Sie den ersten Kommentar: