Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein Antrieb?
- Antriebsarten: Der Fuhrpark orientiert sich neu
- Verbrennungsmotoren
- Elektroantrieb
- Hybrid-Antrieb
- Alternative Antriebsarten
- Was ist im Fuhrpark bei der Wahl des Antriebs sonst noch zu beachten?
Auf einen Blick
- Die Entwicklung der Kraftstoffpreiseund ein allgemeiner Anstieg der Total Cost of Ownership führt dazu, das Kosten im Fuhrparkmanagement gesenkt werden müssen.
- Verbrenner immer noch die beliebtesten Fahrzeuge im Fuhrpark.
- Elektro- oder Hybridfahrzeuge sind eine echte Alternative, sie senken Kraftstoffkosten und gleichzeitig die CO2-Bilanz im Fuhrpark.
- Zahlen der Neuzulassungen für alternative Antriebe in Unternehmen steigt.
- Wichtig für die Wahl des richtigen Fahrzeugs: Behalten Sie mit einer Fahrzeugverwaltung alle wichtigen Kosten und Zahlen im Blick, sie geben Aufschluss darüber, ob hier ein anderer Antrieb sinnvoll ist.
Was ist ein Antrieb?
Ein Antrieb ist ein (technisches) Hilfsmittel, um aus einer Kraft heraus eine Bewegung zu erzeugen. In Bezug auf ein Fahrzeug können hier zwei Antriebe zutreffend sein:
- Der Motor: Dieser wird durch den Kraftstoff, den er nutzt, um Kraft zu erzeugen, definiert: Elektro-, Hybrid- oder Verbrenner-Antrieb.
- Die Antriebsachse und -strang: Es handelt sich hier um technische Hilfsmittel, die ausschlaggebend dafür sind, ob ein Fahrzeug ein Front-, Heck oder Allradantrieb besitzt.
Antriebsarten: Der Fuhrpark orientiert sich neu
Alternative Antriebsarten sind mittlerweile auch im Fuhrpark angekommen. Laut einer Umfrage des Arval Mobility Observatory Fuhrpark-Barometers nutzen bereits 71 Prozent der befragten Unternehmen im Jahr 2023 Pkw mit alternativen Antrieben in ihrem Fuhrpark. Hierunter fallen Autos mit Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder Elektroantrieb. Insgesamt 17 Prozent der Unternehmen planen bis 2026 einen Ausbau des Fuhrparks mit alternativen Antriebsarten.
Dass dies Anwendung findet, spiegelt sich auch in den aktuellen Fahrzeugzahlen der Fuhrparks wider. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) wertete für 2025 die Anzahl der gewerblichen Pkw nach Antriebsart aus.
Das Ergebnis:
|
Antrieb |
Fahrzeuge gesamt Deutschland |
Davon gewerbliche Halter |
Anteil der gewerblichen Halter in % |
|
Diesel |
13.648.679 |
1.987.085 |
14,56 % |
|
Benzin |
29.657.956 |
1.627.825 |
5,49 % |
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Hybrid (inkl. Plug-in-Hybrid, etc.) |
3.964.002 |
1.355.395 |
34,19 % |
|
Elektro |
1.832.378 |
740.045 |
40,39 % |
Daraus wird deutlich: Die Anzahl der hybriden Fahrzeugen in Unternehmen nähert sich den Verbrennermotoren an und scheint eine echte Alternative zu sein.
Verbrennungsmotoren
Benzin
Bei einem benzinbetriebenen Ottomotor wird ein fein zerstäubtes Gemisch aus Benzin und Luft verdichtet. Das Gemisch wird auf ca. 10 Prozent des Ausgangsvolumen zusammengedrückt. Dabei entsteht ein Druck ca. 8-18 bar und die Temperatur liegt bei ca. 400-600 Grad Celsius. Kurz vor dem Totpunkt wird das Gemisch durch den Funkenschlag der Zündkerzen ferngezündet. Die bei der Explosion entstehende Flamme erlischt an der kalten Brennraumwand. Die Temperatur im Inneren liegt dann bei ca. 2000 Grad Celsius und der Zylinderdruck steigt auf ca. 30-60 bar. Durch den Druck bewegen sich die Kolben zurück und das heiße Gas kann entweichen, hierbei sinkt sowohl die Temperatur als auch die Bar. Das verwendete Gas ist nun verbraucht und wird als Abgas abgeleitet.
Diesel
Dieselmotoren funktionieren ähnlich wie Benzinmotoren. Die Unterschiede liegen hier jedoch im Detail. Zum Beispiel wird die Luft hier erst kurz vor der Verdichtung angesaugt und erst während der Verdichtung wird der Dieselkraftstoff hinzugegeben. Der Druck im Motor liegt hier bei ca. 30-50 bar und die Temperatur um 700 – 900 Grad Celsius.
Der größte Unterschied bei einem Dieselmotor sind die fehlenden Zündkerzen, da der Dieselkraftstoff das Prinzip der Selbstzündung nutzt. Durch die hohe Temperatur wird kein Funken benötigt. Der Verbrennungsdruck steigt auf 60-90 bar, die Temperatur liegt auch hier bei ca. 2000 Grad Celsius. Dies hat zur Folge, dass der Wirkungsgrad höher ist und die Energie effizienter genutzt werden kann.
Benziner und Diesel im Vergleich
Verbrennungsmotoren sind immer noch die am meisten genutzten Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Rechnet man laut KBA-Statistik die neuzugelassenen Benziner und Dieselfahrzeuge für das Jahr 2025 zusammen, kommt man auf über 43 Millionen Fahrzeuge. Dabei gibt es auch hier Vor- und Nachteile, die gerade im Fuhrpark berücksichtigt werden müssen.
| Kraftstoff |
Vorteile |
Nachteile |
|
Benzinantrieb |
· Geringere Anschaffungskosten · Geringere Stickoxidemissionen als bei Dieselmotoren · Sportlicheres Fahrgefühl und höhere Laufruhe · Angenehmes Geräusch- und Vibrationsniveau |
· Höherer Kraftstoffverbrauch · Höherer CO2-Ausstoß durch höheren Kraftstoffverbrauch · Höhere Feinstaubemissionen · Geringere Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich · Geringere Anhängelast |
|
Dieselantrieb |
· Niedriger Kraftstoffverbrauch · Tendenziell geringerer CO2-Ausstoß · Höheres Drehmoment im unteren Drehzahlbereich · Geeignet für längere Strecken aufgrund des höheren Wirkungsgrads · Tendenziell besser geeignet für höhere Anhängerlasten · Langlebigkeit |
· Höheres Gewicht des Fahrzeugs durch stabilere Bauweise des Motors · Tendenziell höhere Wartungskosten durch stärkere Wärme und Druck-Belastung · Höhere Druck- und Wärmewerte als bei Benzinmotoren · Größere Anzahl Einzelteile im Motor · Höhere Stickoxidemissionen als bei Benzinmotoren · Aufwendige Abgasreinigung · Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Städten · Höheres Geräusch- und Vibrationsniveau |
Elektroantrieb
Bei einem Elektroantrieb wird die Energie durch die im Fahrzeug verbaute Batterie freigegeben. Hierbei werden die Achsen des Fahrzeugs meist durch aktivierte Magnetfelder in Rotation versetzt und so wird Bewegungsenergie erzeugt. Elektrofahrzeuge weisen im Vergleich zum klassischen Verbrenner einen hohen Wirkungsgrad auf, da die freigegebene Energie der Batterie nahezu vollständig in Bewegungsenergie umgewandelt wird.
Trotz der modernen Technik lagen die Neuzulassungen im Januar 2024 bei rund 22.000, was im Vergleich zu den Hybrid-Fahrzeugen (rund 66.000) eher als gering einzuordnen ist. Seit August 2025 steigen die Neuzulassungen allerdings wieder. Sie lagen im Oktober 2025 bei rund 52.425 Fahrzeugen. Die Subventionierung der E-Mobilität durch die Bundesregierung wurde inzwischen abgeschafft, dennoch soll es weiterhin Programme zur Förderung von E-Autos geben.
| Antrieb |
Vorteile |
Nachteile |
|
Elektroantrieb |
· Geringere Ladekosten · Geringere Reparatur- und Wartungsaufwände · Maximales Drehmoment bei geringer Drehzahl · Starke Beschleunigung · Keine lokalen Schadstoffemissionen · Kein Energieverbrauch im Stillstand · Teilweise staatliche Förderung oder andere Vorteile |
· Höhere Anschaffungskosten · Höheres Fahrzeuggewicht · Geringere Reichweiten · Längere Ladezeiten · Ladeinfrastruktur möglicherweise nicht flächendeckend ausgebaut · Starker Wertverlust · Ggf. zusätzliche Tankkarten bzw. Ladekarten · Zusätzliche Kosten für Ladesäulen auf dem Firmengelände |
Hybrid-Antrieb
Bei Hybrid-Antrieben oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen sind sowohl ein Verbrennungsmotor als auch ein Elektromotor im Fahrzeug verbaut.
Plug-in-Hybrid (PHEV): Ausgestattet mit einer größeren Batterie verfügen sie über eine größere Reichweite mit ca. 30-100 km. Diese Fahrzeuge müssen allerdings extern aufgeladen werden.
Vollhybrid (HEV): Die Batterie in diesen Fahrzeugen ist kleiner und die elektronische Reichweite dadurch begrenzt. Geladen wird das Fahrzeug durch Bremsenergie.
Mild-Hybrid: Diese Fahrzeuge können nicht rein elektronisch gefahren werden. Der Elektromotor dient nur zur Unterstützung. Geladen wird er durch Rekuperation oder Bewegungsenergie. Eine Ladestation ist nicht nötig.
Wie die Motorisierung hier funktioniert, hängt davon ab, ob es sich um ein serielles oder paralleles Hybridfahrzeug handelt:
Parallele Hybridfahrzeuge: Der Verbrennungs- und Elektromotor arbeiten parallel, der Betrieb kann allerdings auch abwechselnd erfolgen.
Serielle Hybridfahrzeuge: Bei diesen Fahrzeugen werden lediglich die Räder mit dem Elektromotor bewegt. Der Verbrennungsmotor ist nur der Generator für die Erzeugung von Energie.
Hybrid: Die Vor- und Nachteile
Hybridfahrzeuge werden zunehmend beliebter, das zeigen auch die Zulassungszahlen. In einem monatlichen Überblick des KBA von Oktober 2022 bis Oktober 2025 wird deutlich: Hybride Fahrzeuge sind sehr beliebt und die Neuzulassen in 2025 übersteigen sogar die Zahlen für Benziner oder dieselbetriebene Fahrzeuge. Auch bei den Plug-in-Hybriden steigen die Zulassungen stetig an.
| Antrieb |
Vorteile |
Nachteile |
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Hybrid |
· Geringerer Kraftstoffverbrauch · Geringere Kraftstoffkosten · Kürzere Fahrten können rein elektrisch erfolgen · Nutzung der vorhandenen Tankstelleninfrastruktur auf längeren Strecken · Ggf. Steuervorteile für Dienstwagen |
· Höhere Anschaffungskosten · Rein elektrisches Fahren ist nur über kürzere Strecken möglich (Vollhybrid) · Höheres Fahrzeuggewicht und höhere Wartungsaufwände, da zwei Motoren verbaut sind · Ggf. Anschaffung oder Sicherstellung einer Ladeinfrastruktur (Plug-in-Hybrid) · Geringerer Schadstoffausstoß ist nicht garantiert |
Ob ein Hybrid auch für den Fuhrpark infrage kommt und welche Motorisierung hier am sinnvollsten ist, erfahren sie in unserem Hybrid-Vergleich.
Alternative Antriebsarten
Bei den alternativen Antriebsarten gibt es zum einen den Erd- bzw. Flüssiggasantrieb, zum anderen den Antrieb mithilfe von Wasserstoff oder Brennstoffzellen. Bei Gas-Antrieben kommt es zur Entzündung des Luft-Gas-Gemischs an der Zündkerze, wodurch Energie freigesetzt wird. Unterschieden wird bei Erdgas zwischen Compressed Natural Gas und Liquified Petroleum Gas. Die Gas-Antriebe können als Untergruppe des Verbrennungsmotors angesehen werden, da auch hier eine Zündkerze zum Einsatz kommt.
Bei einem Wasserstoffantrieb wird in der Brennstoffzelle aus Wasserstoff und Sauerstoff Energie für den Elektromotor gewonnen.
Flüssig-und Erdgas-Fahrzeuge kommen bislang noch nicht so stark auf deutschen Straßenr zum Einsatz. Im Jahr 2025 sind lediglich rund 361.000 Fahrzeuge mit diesen Antriebsarten zugelassen. Die geringen Zulassungszahlen lassen sich auf die noch sehr hohen Umrüstungs- bzw. Anschaffungskosten und das geringe Angebot an Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb zurückführen.
| Antrieb |
Vorteile |
Nachteile |
|
Gasantrieb |
· Geringere Schadstoffausstöße als bei Diesel- und Benzinantrieben |
· Hohe Anschaffungskosten · Verbaute Drucktanks im Fahrzeug · Gering ausgebaute Tankstelleninfrastruktur |
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Wasserstoffantrieb |
· Keine lokalen Schadstoffemissionen · Gleiche Leistungswerte wie bei einem Elektrofahrzeug · Geringe Tankzeiten · Höhere Reichweiten als bei E-Fahrzeugen |
· Gering ausgebaute Tankstelleninfrastruktur · Geringe Ladekapazitäten an vorhandenen Wasserstofftankstellen · Höheres Gewicht durch stabiler gebaute Wasserstoff-Hochdrucktanks · Hohe Anschaffungskosten |
Was ist im Fuhrpark bei der Wahl des Antriebs sonst noch zu beachten?
Die Wahl des Antriebs ist nicht nur im Rahmen der Fahrzeugbeschaffung relevant. Auch im Rahmen der UVV-Pflichten muss der Antrieb des Fahrzeugs berücksichtigt werden. Denn auch hier können sich Unterschiede in den Anforderungen der Unfallverhütungsvorschriften ergeben.
Dies beginnt schon bei der Ausgabe des Fahrzeugs an den Nutzer. Im Rahmen der Ersteinweisung muss auf die Besonderheiten des Fahrzeugs eingegangen werden. Ein weiteres Beispiel ist die jährlich durchzuführende Fahrerunterweisung nach UVV. Hier sind, je nach Antriebsart, unterschiedliche Inhalte im Rahmen der Unterweisung erforderlich bspw. für Verbrenner- oder E-Fahrzeuge.
Auch bei der Fahrzeugprüfung sind die unterschiedlichen Antriebsarten zu berücksichtigen, denn hier müssen unter Umständen weitere Bauteile am Fahrzeug auf den betriebssicheren Zustand überprüft werden. Bei einem Plug-in-Hybrid oder E-Fahrzeug muss bspw. das Ladekabel separat geprüft werden.
Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein starker Partner im Fuhrparkmanagement Gold wert. Mit den LapID Unterweisungen können Sie sowohl Nutzer von E-Fahrzeugen als auch Nutzer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einfach und sicher via E-Learning unterweisen. Die UVV-Prüfberichte der Fahrzeugprüfung können zudem im LapID System rechtssicher dokumentiert und archiviert werden.
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