Übernachten im Lkw und Pkw – 10 Tipps für eine ruhige Nacht

Zwischen den Touren im Lkw schlafen oder im Urlaub die Nacht an einem schönen Strand im Pkw verbringen: Schlafen im Fahrzeug ist praktisch, aber nicht immer legal. Sowohl für das Unternehmen als auch für den Fahrer kann das teuer werden, denn abgerechnet wird das Bußgeld pro angefangene Stunde.

5 Tipps zum Übernachten im Lkw

1. Einhalten der Lenk- und Ruhezeiten

Achten Sie darauf, dass die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden. Laut Paragraf 8a des Fahrpersonalgesetz müssen Fahrer während der wöchentlichen Ruhezeit vom Unternehmen eine geeignete Schlafmöglichkeit zur Verfügung gestellt bekommen. Innerhalb dieser 45 Stunden darf der Fahrer nicht im Fahrzeug schlafen.

Mehr Infos zu den Lenk- und Ruhezeiten bei Lkw Fahrern haben wir in unserem Beitrag für Sie zusammengefasst.

2. Europäische Gesetze einhalten

Auch wenn sich ein europaweites Kabinenschlafverbot nicht durchgesetzt hat, sollten die Fahrer wissen, welche Regeln Sie einzuhalten haben. Es gibt z. B. Vorschriften, wo Lkw abgestellt werden dürfen und auch, wie sie geparkt werden dürfen. Informieren Sie sich daher vor der Fahrt über die Bedingungen im Zielland und stellen Sie diese Informationen auch Ihren Fahrern zur Verfügung.

3. Regelmäßiges Überprüfen der Schlafkabinen

Damit Lkw Fahrer im Fahrzeug schlafen dürfen, müssen dafür spezielle Kabinen zur Verfügung stehen. Diese müssen mehrere Anforderungen erfüllen, um den Fahrern genügend Erholung zu bieten. Außerdem sollten diese regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit und ihren Zustand geprüft werden.

Welche Kriterien Schlafkabinen allgemein erfüllen müssen, können Sie in unserem Beitrag zur DGUV Regeln 114-006 nachlesen.

4. Organisation von geeigneten Schlafmöglichkeiten

Während der wöchentlichen Ruhezeit des Fahrers sollte das Unternehmen dafür sorgen, einen geeigneten Schlafplatz für diesen zu finden. Ein Versäumnis kann viel Stress bedeuten und erhöht das Potenzial, einfach im Fahrzeug zu übernachten. Dabei ist das gerade in Deutschland sowohl für den Fahrer als auch für das Unternehmen sehr teuer. Laut Bußgeldkatalog kostet den Fahrer jede angefangene Stunde 30-60 Euro, während das Unternehmen bis zu 180 Euro für jede angefangene Stunde zahlen muss.

5. Passende Ausstattung für jede Jahreszeit

Ob Sommer oder Winter – die richtige Ausstattung sollte bei jeder Fahrt eingepackt werden. Auch wenn das Fahrzeug über eine Klimaanlage und Heizungin der Schlafkabine verfügen muss, sollten Decke, Kissen und Co. nicht fehlen. Gerade im Winter ist eine Decke wichtig und sollte nicht durch einen Schlafsack ersetzt werden. Dieser kann Feuchtigkeit nicht gut ableiten, weshalb ein erholsamer Schlaf nicht gewährleistet ist.

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5 Tipps zum Übernachten im Pkw

1. Überprüfung von Gesetzen in der EU

Bevor Sie sich auf die Reise machen, sollten Sie sich über die Gesetzeslage in dem jeweiligen EU-Land informieren. Nicht überall ist das Schlafen im Pkw erlaubt oder es unterliegt ganz speziellen Vorschriften. So kann eine Nacht im Pkw schnell als Wildcampen deklariert werden. In anderen Ländern wiederum dürfen Sie max. eine Nacht an einem öffentlichen Ort in Ihrem Fahrzeug übernachten.

EU-Länder, in denen Sie nicht im Auto schlafen dürfen:

  • Niederlande
  • Portugal
  • Griechenland
  • Kroatien

Das Verbot im Pkw zu schlafen gilt dabei nicht nur auf Parkplätzen, sondern auch am Straßenrand oder öffentlichen Orten. Auf einem Campingplatz o. Ä. hingegen können Sie unbesorgt in Ihrem Pkw schlafen.

Besondere Regeln bzgl. Freistehen und Wildcampen:

  • Frankreich
  • Italien
  • Österreich

Oft werden in diesen Ländern örtliche Genehmigungen eingefordert oder eine Übernachten im Pkw bzw. auch Camper ist nur unter Auflagen möglich.

Die Schweiz nimmt als nicht EU-Land eine gesonderte Rolle ein. Hier kommt es bei den Regelungen auf die Kantone oder Gemeinden an.

2. In absoluten Notfällen

Natürlich gibt es Regeln in Notsituationen. Sind Sie also schon länger unterwegs oder einfach nur müde, ist es sinnvoll einen Parkplatz aufzusuchen und dort ein Nickerchen zu machen. Das ist erlaubt und auch erwünscht, denn es kann Sekundenschlaf verhindern und schützt Sie sowie andere Verkehrsteilnehmer. Dennoch sollten Sie es nie so weit kommen lassen und lange Strecken lieber mit Zwischenstopp in einer geeigneten Unterkunft planen.

3. Ausführliche Routenplanung und Notfallkontakt

Vor Beginn einer längeren Fahrt sollten Sie die Route ausführlich planen. Hier sollten neben Parkplätzen auch Campingplätze und Hotels berücksichtigt werden. Kommt es unterwegs doch einmal zu einer Panne oder einem Unfall, kann eine schnelle Alternative eine Nacht im Pkw verhindern. Möglichkeiten wären hier Hotels an der Strecke, aber auch Rast- oder Campingplätze, auf denen man spontan eine Nacht verbringen kann. Zusätzlich sollten Sie immer einen Notfallkontakt zur Hand haben, den Sie über Ihren Standort informieren. So ist Ihr Standort im Ernstfall bekannt.

4. Temperaturen

So praktisch eine Nacht im Pkw auch klingen mag - Die Temperaturen sollten Sie nicht außer Acht lassen. Im Sommer kann ein stehender Pkw schnell überhitzen und auch im Winter können Temperaturen um den Gefrierpunkt oder niedriger für die Insassen gefährlich werden. Ein geöffnetes Fenster oder genügend Decken sind daher ein Muss für jeden, der plant eine Nacht im Auto zu verbringen

5. Ausstattung

Im Auto zu schlafen, kann ganz schön unbequem sein und bringt daher nicht unbedingt die Erholung, die Sie benötigen, um die Fahrt sicher fortsetzen zu können. Planen Sie unterwegs öfter im Auto zu schlafen, sollten Sie sich um eine geeignete Ausstattung kümmern. Diese reicht von einer Luftmatratze für die Rücksitze bis hin zu Matratzen, die den Kofferraum mit umgeklappter Rückbank in ein Bett verwandelt. Falls Sie eine ganze Reise mit Nächten im Fahrzeug planen, ist zu überlegen, ob ein umgebautes Fahrzeug oder ein Camper hier nicht sinnvoller ist.


Sarah Brüdigam

Sarah Brüdigam


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