Mietwagennutzung im Fuhrpark: Kurz- und Langzeitmiete im Vergleich

Die betriebliche Mobilität befindet sich immer weiter im Wandel. So ist neben dem klassischen Dienstwagen auch der Einsatz von Mietfahrzeugen eine mögliche Option im Fuhrpark. Wann sich der Einsatz eines Mietfahrzeugs lohnen kann und wie sich die Kurzzeitmiete von der Langzeitmiete unterschiedet, betrachten wir in diesem Beitrag.

Den Bedarf des Fuhrparks ermitteln

Fuhrparkverantwortliche setzen sich regelmäßig mit der Struktur des Fuhrparks und dessen Auslastung auseinander. Ein gängiges Mittel hierfür ist die sogenannte Fuhrparkanalyse. Im Rahmen dieser Analyse werden die verschiedenen Teilbereiche des Fuhrparks untersucht und mögliche Potenziale aufgedeckt. So kann auch der Bedarf für zusätzliche Mobilität identifiziert werden.

Weitere Informationen zur Fuhrpark- und Kostenanalyse im Fuhrparkmanagement:

 

Wann lohnt sich der Einsatz von Mietfahrzeugen im Fuhrpark?

Der Einsatz von Mietfahrzeugen lohnt sich insbesondere dann, wenn Lieferengpässe überbrückt werden sollen oder es einen kurzfristigen Bedarf für weitere Fahrzeuge gibt. Letzterer kann dabei aus verschiedenen Situationen heraus entstehen. Folgende Szenarien sind dabei denkbar:

  • Szenario 1: Das eigentliche Dienstfahrzeug befindet sich in der Werkstatt zur Reparatur und steht für einen bestimmten Zeitraum nicht zur Verfügung.
  • Szenario 2: Die vorhandenen Poolfahrzeuge im Unternehmen sind alle im Einsatz. Die Mitarbeiter benötigen aber zusätzlich ein Fahrzeug, um die Mobilität sicherzustellen.
  • Szenario 3: Es wurde ein neuer Mitarbeiter eingestellt, der Anspruch auf einen eigenen Dienstwagen hat. Aufgrund der Kurzfristigkeit kann das Fahrzeug allerdings nicht zeitnah bereitgestellt werden.

Neue Fahrzeuge können, bspw. aufgrund von Lieferzeiten, nicht kurzfristig beschafft werden. Zudem ist nicht immer direkt klar, wie groß der wirkliche Bedarf für weitere Fahrzeuge ist. Mietfahrzeuge können somit dabei unterstützen, kurzfristig für zusätzliche Mobilität im Unternehmen zu sorgen.

 

Eigener Fuhrpark

Miet-Fuhrpark

Vorteile

  • Abgestimmte Fahrzeuge auf den Bedarf der Mitarbeiter und die Einsatzzwecke
  • Individualisierung der Fahrzeuge mit zusätzlicher Sonderausstattung und Anpassung an das eigene Corporate Design.
  • Zur Deckung kurzfristiger Bedarfe
  • Für kleine Unternehmen oder Start-Ups, die nicht in einen eigenen Fuhrpark investieren wollen
  • Niedrigere Fix-Kosten im Vergleich zum eigenen Fuhrpark
  • Geringerer Verwaltungsaufwand
  • Keine Stellplätze und Garagen erforderlich
  • Kosten für Reparaturen, Wartung, Versicherung etc. werden durch den Vermieter getragen

Nachteile

  • Bei einem großen Fahrzeugpool zusätzlicher Platzbedarf für Stellplätze
  • Verwaltungsaufwand und damit einhergehend auch Erfüllung von Compliance-Pflichten
  • Hohe Anschaffungskosten bzw. finanzielle Belastung durch Wartungen, Reparaturen etc.
  • Weniger Individualisierungsmöglichkeiten bei Fahrzeugen
  • Geringere Flexibilität, da ggf. eingeschränkte Fahrzeugauswahl und Verfügbarkeit
  • Fahrzeuge müssen mitunter beim Vermieter abgeholt werden (zusätzlicher Aufwand)

 

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Wie unterscheiden sich Kurzzeitmiete und Langzeitmiete voneinander?

Wie die Namen schon sagen, unterscheiden sich die Kurzzeitmiete und die Langzeitmiete in der Dauer, für die ein Fahrzeug im Rahmen des Mietverhältnisses genutzt wird. Wodurch sich beide Mietarten sonst noch voneinander abheben, ist in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst:

Kurzzeitmiete

Langzeitmiete

Kurzzeitmieten belaufen sich meist auf einen Zeitraum von einem Tag bis zu 30 Tagen. Die Kurzzeitmiete eignet sich daher besonders dazu, kurzfristige Engpässe zu überbrücken.

-        Siehe Szenarien 1 und 2

Langzeitmieten fangen meist ab einer Mietdauer von einem Monat an und erstrecken sich danach über einen beliebig langen Zeitraum. Hiermit können längerfristige Mobilitätsbedarfe abgedeckt werden.

-        Siehe Szenario 3

In der Regel fallen Wartungen und Inspektionen nicht in diesen Mietzeitraum. Kurzfristige Reparaturen, die die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs und dessen weiteren Betrieb aufrechterhalten, können durch den Mieter in einer anerkannten Werkstatt veranlasst werden (z. B. Reifenwechsel bei Reifenschaden, Steinschlag im Sichtfeld).

Wartungen, Inspektionen und sonstige notwendige Reparaturen werden mit deren Fälligkeit durch den Mieter im Auftrag des Vermieters eingehalten und durchgeführt.

Die Tankkosten sind bei der Kurzzeitmiete in der Regel durch den Mieter selbst zu tragen.

Die Tankkosten für das Mietfahrzeug werden in der Regel über eine Tankkarte abgedeckt. Die Nutzung der Tankkarte ist im Mietpreis bereits einkalkuliert.

Meist gibt es keine Kilometerbeschränkung bei der Kurzzeitmiete.

Für die Langzeitmiete kann durch den Vermieter eine Kilometerbeschränkung vorgegeben sein. Ist diese nicht ausreichend, kann die Beschränkung bei Bedarf erweitert werden.

 

Achtung! Die Verantwortlichkeiten der Führerscheinkontrolle, Fahrerunterweisung und Fahrzeugprüfung beim Einsatz von Mietfahrzeugen im Fuhrpark ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Für den Einsatz von Mietfahrzeugen im Fuhrparkmanagement ist daher Vorsicht geboten.

Was ist bei Mietfahrzeugen sonst noch zu beachten?

Jeder Fahrzeugvermieter definiert mitunter seine eigenen Regelungen, daher ist ein Vergleich zu Beginn empfehlenswert. Die AVB (Allgemeine Vermietbedingungen) der Autovermieter regeln, was mit dem Fahrzeug erlaubt ist, was nicht und wie das Fahrzeug am Ende der Mietdauer wieder übergeben werden muss. So können bspw. Fahrten ins Ausland untersagt werden oder nur mit einem zusätzlichen Versicherungsschutz möglich sein.

Auch Regelungen für das Verhalten im Schadenfall werden in den allgemeinen Vermietbedingungen getroffen. Diese sollten vorab sorgfältig geprüft und an den Fahrer kommuniziert werden, um im Schadenfall auf der sicheren Seite zu sein.

Weitere Möglichkeiten der Mobilität

Neben der Miete von Fahrzeugen gibt es noch andere Möglichkeiten zur Ausweitung der Mobilität. Hierzu zählen bspw.das Auto-Abo, Carsharing-Angebote oder auch der Einsatz von E-Scootern. Weitere Informationen zu diesen Themen in unseren dazu passenden Beiträgen:

 


Stefanie Effer

Stefanie Effer


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