6 Tipps zum Autofahren bei Sturm und Unwetter

Unwetter, Sturm und schlechte Sicht beim Autofahren sind nicht nur im Herbst ein Thema, sondern können das ganze Jahr über zu Problemen führen. Während sich Blitz und Donner im Auto sicher aushalten lassen, können Sturm und Starkregen sowohl unterwegs als auch im geparkten Fahrzeug gefährlich werden. Worauf muss man achten, wenn mitten bei der Fahrt ein Unwetter losbricht und ein Sturm die Fahrt erschwert?

Sturm und Unwetter während der Fahrt


Sowohl bei Unwetter- als auch bei Sturmwarnung sind die Menschen angehalten, unnötige Fahrten zu vermeiden und das Haus nicht zu verlassen. Oft hat man aber keine Wahl, da man bereits unterwegs ist, wenn der Sturm oder das Unwetter beginnt. Um in so einem Moment Ruhe zu bewahren, helfen häufig bereits folgende Dinge:

  • Tipp 1: Verringern Sie die Geschwindigkeit.

  • Tipp 2: Seien Sie besonders aufmerksam, Gespräche sollten eingestellt und Musik ausgeschaltet werden.

  • Tipp 3: Fahren Sie mit beiden Händen am Lenkrad.

  • Tipp 4: Korrigieren und halten Sie die Abstände zu anderen Fahrzeugen.

  • Tipp 5: Seien Sie vorsichtig beim Verlassen von windgeschützen Bereichen und vermeiden Sie Überholvorgänge bei größeren Fahrzeugen und Lkws.

  • Tipp 6: Zum Schutz vor herunterfallenden Ästen oder umstürzenden Bäumen sollten Sie Alleen oder dicht bewaldete Straßen meiden.

Das Verringern des Tempos ist sowohl bei Sturm als auch bei Starkregen besonders wichtig. Gerade bei schlechter Sicht, Aquaplaning und überraschend auftretenden Böen, kann man bei niedriger Geschwindigkeit einfacher reagieren. Ab Windstärke 5 (29-38 km/h) ist der Wind während der Fahrt spürbar und kann das Fahrverhalten beeinflussen. SUVs oder Sprinter erwecken durch ihr Gewicht oft einen sicheren Eindruck, werden durch ihre Größe aber ebenso beeinflusst wie vergleichsweise kleinere Autos. Grundsätzlich ist die Gefahr höher, wenn das Fahrzeug und damit auch die Angriffsfläche größer ist. Wie stark der Wind ist und wo es besonders gefährlich ist, wird oft durch eine spezielle Beschilderung oder Luftsäcke angezeigt.

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Abb.: Gefahrenzeichen 117 warnt vor Seitenwind und Böen

Tipp: Fahrer von Fahrzeugen mit Dachboxen, Fahrradträgern oder Anhängern sollten ihre Ladung immer im Blick behalten, zusätzlich sichern oder sogar eine Raststätte aufsuchen, wenn eine Weiterfahrt zu gefährlich ist.

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Besonderes Risiko für Leicht-Lkw Kombinationen


Trotz ihres Gewichts von mehreren Tonnen sind Lkws die Fahrzeuge mit dem höchsten Sicherheitsrisiko bei Sturm. Sie werden nicht nur leichter von Sturmböen erfasst, auch für den restlichen Verkehr können sie gefährlich werden. Neben Planen, die sich losreißen oder Ladungssicherungen, die durch einen Sturm beeinflusst werden können, ist ein Umkippen des Anhängers oder sogar des gesamten Lkws keine Seltenheit. Nach einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sind besonders Leicht-Lkw-Kombinationen von letzterem Phänomen betroffen. In der Studie wurden Lkws unter verschiedenen Bedingungen in einer Simulation getestet. Dabei variierten Geschwindigkeit, Beladungsstärken sowie Windstärken und die unterschiedlichen Angriffswinkel des Windes.

Allgemein ist, wie bei anderen Fahrzeugen auch, der aufbauende Seitenwind beim Verlassen eines windgeschützten Bereichs, z. B. nach einer Lärmschutzwand am gefährlichsten. Ein 40-Tonner-Gliederzug ohne Ladung kann bereits bei Windstärke 9 (75-88 km/h) und einer Fahrgeschwindigkeit von 85 km/h zu kippen beginnen. Das Kippen meint hier den Verlust der Bodenhaftung einzelner oder aller Räder. Im beladenen Zustand trat dieser Zustand erst bei Windstärke 12 (>117 km/h) auf.

Bei einer unbeladenen Leicht-Lkw-Kombination hingegen trat das Kipp-Risiko bereits bei einer Windstärke von 7 (50-61 km/h) auf. Ein kritischer Spurversatz durch den Seitendruck entstand schon vorher. Voll beladen braucht es daher auch nur Windstärke 8 (62-74 km/h), um ein Kippen auszulösen. Das unvorteilhafte Verhältnis einer geringen Eigenmasse und einer großen Angriffsfläche erhöht das Unfallrisiko für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer bei Sturm erheblich. Ein Fahrverbot für diese Laster, ab einer gewissen Windstärke, gibt es nicht, aber die Fahrer dieser Lkws sollten über die Risiken informiert werden.

Tipp: Vor der Abfahrt sollte nicht nur die Wettervorhersage, sondern auch die Windgeschwindigkeiten auf der Route kontrolliert werden. So sind Sie vorbereitet und können ggf. einen Rastplatz anfahren, bevor der Sturm sein volles Ausmaß erreicht hat.

Welche Gefahren sind bei einem Sturm zu berücksichtigen?


Brücken, Tunnelausfahrten sowie ebene Flächen sind bei Sturm kritische Bereiche. Hier drückt der Wind oft stärker gegen das Fahrzeug und der Fahrer muss aktiv gegenlenken. Derselbe Effekt entsteht beim Überholvorgang von Lkws und Bussen, weshalb auch hier Vorsicht geboten ist.

Ab Windstärke 8 können herumfliegende Gegenstände die Fahrt erschweren und es kann zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen. Gerade bei Gegenständen auf der Fahrbahn muss mit plötzlichen Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer gerechnet werden. Sicherheitsabstände und eine erhöhte Aufmerksamkeit können hier maßgeblich zur Unfallvermeidung beitragen. Strecken mit vielen Bäumen oder größeren Büschen sollten ebenfalls gemieden werden. Herabstürzende Äste oder umgestürzte Bäume können nicht nur während der Fahrt, sondern auch im geparkten Zustand gefährlich sein und erhebliche Sach-und Personenschäden verursachen.

Generell gilt es bei einer offiziellen Sturmwarnung unnötige Fahrten zu vermeiden. Besonders bei Sturmwarnungen mit Orkanböen können Windgeschwindigkeiten von mehr als 117km/h auftreten und sollten daher nicht unterschätzt werden. Ist eine Weiterfahrt aufgrund der Wetterumstände nicht mehr möglich, sollte das Fahrzeug mit einem sicheren Abstand zu Gebäuden oder Bäumen abgestellt und gewartet werden, bis sich das Wetter wieder legt.

 

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Sarah Brüdigam

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