Tipps zur Vorbeugung und zum richtigen Verhalten bei einer Autopanne

In Deutschland kommt es jährlich zu mehreren Millionen Pannen. So rückte der ADAC laut eigenen Angaben 2017 etwa vier Millionen mal aus, um Pannenhilfe zu leisten. Was sind die häufigsten Pannenursachen, wie kann man – falls dies möglich ist - vorbeugen und vor allem: Wie verhält man sich richtig bei einer Autopanne?

Inhaltsverzeichnis:

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Dem Fahrzeug Aufmerksamkeit schenken

Sind die Temperaturen über Nacht stark abgefallen und hat man es noch dazu besonders eilig, kann es passieren, dass das Auto nicht anspringt. Sowohl Dienstwagenfahrer als auch Privatpersonen kennen diese Situation. Es ist sehr ärgerlich, doch vor einer Panne ist niemand sicher.

Definition: Panne, die

  1. Störung, technischer Schaden, der eine plötzliche Unterbrechung eines Vorgangs, Ablaufs verursacht
  2. Fehler; durch gedankenloses oder unvorsichtiges Handeln verursachtes Missgeschick

 Quelle: duden.de

Die häufigsten Ursachen sind Störungen in der Elektronik, Defekte an Lenkung, Fahrwerk und Bremsen sowie Motorprobleme. Viele der genannten Defekte können nicht ohne die Hilfe des Pannendienstes behoben werden, doch bei einigen kann man vorbeugende Maßnahmen treffen, um sie zu vermeiden:

1. Batterien aufladen

Testen Sie regelmäßig die Spannung der Batterie und laden Sie diese, wenn nötig, auf. Dies ist in der kalten Jahreszeit besonders wichtig, da die Autobatterien kälteempfindlich sind. Wenn Sie nicht wissen, wie das Aufladen funktioniert, hilft Ihnen ein Blick ins Fahrzeug-Handbuch oder Sie fragen bei der nächsten Wartung einen Servicemitarbeiter. Haben Sie keine Scheu – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

2. Regelmäßige Wartung

Kontrollieren Sie die Füllstände von Öl und Kühlflüssigkeit in regelmäßigen Abständen und füllen Sie bei Bedarf die Betriebsflüssigkeiten auf. Auch hilfreich: Beachten Sie die Warnleuchten des Fahrzeugs.

3. Reifendruckkontrolle

Es empfiehlt sich zudem den Reifendruck regelmäßig, beispielsweise alle 2 Wochen, zu kontrollieren - in der Regel haben neuere Fahrzeugmodelle Sensoren hierfür. Auch nach jedem Reifenwechsel sollte der Reifendruck überprüft werden. Ein nicht behobener Druckverlust führt zu Schäden an Reifen und Felgen.

4. Wartung der Kupplung

Lassen Sie die Kupplung regelmäßig warten. Eine Auskunft über die empfohlenen Wartungsintervalle kann Ihnen der Automobilhersteller geben.

5. Tanken Sie den richtigen Kraftstoff!

Diesel oder Benziner? Seien Sie sich im Klaren darüber, welcher der richtige Kraftstoff ist, denn auch falsches Tanken ist eine noch zu häufig auftretende Pannenursache. Unser Tipp: Der Tankdeckel Ihres Fahrzeugs befindet sich auf der Seite, in die der Pfeil Ihrer Tankanzeige zeigt.

6. Werfen Sie einen Blick unter die Motorhaube und nehmen Sie an einem Pannenhilfekurs teil.

Sofern man nicht sehr Kfz-affin ist, empfiehlt sich die Teilnahme an einem solchen Kurs. Informieren Sie sich bei Ihrem Automobilclub oder Autohändler über aktuelle Kurs-Angebote.

In diesem Zuge sei auch an Angebote wie Fahrsicherheitstraining und Auffrischungskurse für Erste Hilfe-Maßnahmen erinnert.

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Der Klassiker: Autopanne auf der Autobahn

Fahrzeugabsicherung und Eigenabsicherung - Sie sind auf der Landstraße oder Autobahn unterwegs und bemerken, dass die Weiterfahrt unmöglich ist. So verhalten Sie sich richtig:

1. Ruhe bewahren und Warnblinker an

Wie auch bei einem Unfall mit Sach- oder Personenschaden, bei dem Sie als Ersthelfer vor Ort sind, ist es wichtig, dass Sie Ruhe bewahren. Schalten Sie den Warnblinker an, um andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam zu machen, dass Ihr Fahrzeug an Geschwindigkeit verliert und bald zum Stehen kommt. So lässt sich ein Auffahrunfall vermeiden.

2. Fahrzeug abstellen

Befindet sich eine Pannenbucht in Ihrer Nähe? Falls nicht, lenken Sie Ihr Fahrzeug an den Straßenrand oder den Seitenstreifen. Aktivieren Sie die Lenkradsperre oder, falls nicht vorhanden, schlagen Sie das Lenkrad, sobald das Fahrzeug zum Stehen gekommen ist, nach rechts ein. Somit verhindern Sie, dass Ihr Fahrzeug auf die Fahrbahn rollt, sollte es zu einem Auffahrunfall kommen.

3. Mit Vorsicht: Verlassen Sie das Fahrzeug

Haben Sie ihr Fahrzeug zum Stehen gebracht, ziehen Sie sich die Warnweste (liegt am besten griffbereit im Handschuhfach oder der Tür) an und verlassen Sie es auf der zur Fahrbahn abgewandten Seite. Wenn Sie sich auf einer zurzeit nicht stark befahrenen Straße befinden, können Sie auch vorsichtig auf der zur Fahrbahn gewandten Seite aussteigen. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt sich jedoch der erstgenannte Ausstieg. Sind Sie nicht allein unterwegs, gilt dies ebenfalls für Ihre Mitfahrer. Nehmen Sie beim Verlassen des Wagens keine unnötigen Gegenstände mit. Bis auf Handy, Fahrzeugpapiere, Warnweste, Portemonnaie und je nach Wetter eine Jacke sollten Sie nichts „unwichtiges“ mit aus dem Fahrzeug nehmen. Achten Sie darauf, sofern Tiere mit im Auto sind, diese ebenfalls mit nach draußen zu nehmen und gegebenenfalls anzuleinen.

4. Unfallstelle absichern: Warnweste, Warndreieck

Wenn Sie die Warnweste angezogen und das Fahrzeug verlassen haben, holen Sie das Warndreieck aus dem Wagen und laufen Sie damit hinter der - falls vorhanden - Leitplanke mindestens 100 m (Landstraße) beziehungsweise 150 m (Autobahn) zurück und stellen es auf, um die anderen Verkehrsteilnehmer zu warnen. Zur Orientierung der Entfernung dienen auf der Autobahn Leitpfosten: Drei Pfosten entsprechen einer zurückgelegten Entfernung von 150 m. Hinweis: Die kleinen schwarzen Pfeile auf den Leitpfosten weisen die Richtung zur nächstgelegenen Notrufsäule.

5. Pannendienst verständigen, sofern Sie die Panne nicht selbstständig beheben können

Bevor Sie den Pannendienst rufen, vergewissern Sie sich, wo Sie sich befinden, um den Helfern einen möglichst genauen Aufenthaltsort nennen zu können (Nummer der Autobahn/ Bundesstraße, Streckenangabe („zwischen Siegen und Netphen“) und Fahrtrichtung). Mit Hilfe Ihres Smartphones (GPS) können Sie überdies auch Ihren Standort ermitteln. Schildern Sie dem Pannendienst den Pannenverlauf, geben Sie Ihre Handynummer an und warten Sie – wie auch beim Absetzen eines Notrufs – auf Rückfragen. Sofern Sie den Notruf an einer Notrufsäule absetzen, ist Ihr Standort dem Notdienst bekannt, da die Säulen geovermessen sind.

Manche Automobilclubs bieten Apps an, über welche man den Standort auch per Klick durchgeben kann. Sie müssen überdies nicht Mitglied eines Automobilclubs sein, um Pannenhilfe in Anspruch zu nehmen: Viele Hersteller bieten eine sogenannte Mobilitätsgarantie, damit Sie als Kunde im Pannenfall gut versorgt sind – informieren Sie sich hierzu bei ihrem Autohaus über den Leistungsumfang. Versicherungen bieten sogenannte Unfall-Schutzbriefe an, auch hier ist es sinnvoll, sich bei seiner Versicherung diesbezüglich zu erkundigen.

Sofern Sie keinen Pannenschutz haben:

kostenfreie Notruf-Nummer: 0800/6683663 (NOTFON D)

6. Haben Sie Geduld

Nun heißt es warten. Wenn Sie den Pannendienst über Ihre missliche Lage informiert haben, warten Sie auf dessen Eintreffen. Am besten warten Sie hinter der Leitplanke, am Straßenrand. Laufen Sie auf keinen Fall über die Fahrbahn. Versorgen Sie, falls nötig, Verletzte durch Erste Hilfe-Maßnahmen.

Die Panne selbstständig beheben

Es gibt Pannen, die Sie selbstständig beheben können, falls Sie die Ursache des Defekts kennen - ohne dass der Einsatz eines Pannendienstes notwendig ist. Hier kommt es jedoch auf die Umstände an. Befinden Sie sich beispielsweise mitten auf der Autobahn und haben „nur“ einen platten Reifen, empfiehlt sich aufgrund erhöhter Unfallgefahr kein Reifenwechsel. Zu den häufigsten Pannen, die sich abseits der Autobahn ereignen und die man selbstständig beheben kann, gehören platte Reifen, defekte Zündkerzen sowie eine entladene Autobatterie. Zum Zwecke der autonomen Pannenhilfe sollten Sie folgende Gegenstände im Auto haben: Starthilfekabel, Warnweste (Pflicht), Warndreieck (Pflicht), Taschenlampe, Ersatzreifen, Ersatzzündkerzen, Wagenheber, passendes Werkzeug.

Überprüfen Sie regelmäßig Ihr Fahrzeug und haben Sie schon an einem Pannenhilfekurs teilgenommen? Wie hat Ihnen der Kurs gefallen?

 


Kathrin Mikalay

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