Versicherung und Diebstahlschutz bei Fahrrädern

Nicht nur in Großstädten erfreut sich das Fahrrad wachsender Beliebtheit. Während Corona und gerade bei den steigenden Spritpreisen ist das Fahrrad eine ernst zu nehmende Alternative zum Auto. Nicht nur privat, sondern auch für Firmen werden Dienstfahrräder immer interessanter. Besonders die teureren E-Bikes bieten den Fuhrparkverantwortlichen neue Möglichkeiten den Fuhrpark auszubauen. Umso ärgerlicher ist es, wenn so ein hochpreisiges Rad plötzlich nach der Arbeit nicht mehr dort steht, wo es am Morgen festgemacht wurde.

Inhaltsverzeichnis:

Was tun, wenn das Fahrrad weg ist?

Spätestens seit dem Fahrrad-Boom während Corona 2019/2020 steigt die Zahl der Fahrräder in Deutschland stetig. Trotz der vielen neuen Fahrräder gingen die Diebstähle während Corona jedoch zurück und fielen auf ein Rekordtief. 2021 wurden insgesamt 125.000 versicherte Fahrräder gestohlen Das sind insgesamt 15.000 weniger als im Jahr zuvor. Da nicht jedes Fahrrad sicher verwahrt oder versichert ist und nicht jeder Diebstahl der Polizei gemeldet wird, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der geklauten Fahrräder jedoch wesentlich höher ist.

Besonders in Großstädten gehören Fahrräder, die am Straßenrand oder vor Häusern festgemacht werden, zum Straßenbild. Steht das Fahrrad nach einiger Zeit nicht mehr an seinem Platz, ist der Schreck zunächst groß. Hier gilt es Ruhe zu bewahren und Schritt für Schritt zu handeln. Folgende fünf Tipps helfen dabei:

  • Schritt 1: Finden Sie an dem Ort Teile des Fahrrads oder ein kaputtes Fahrradschloss?
  • Schritt 2: Suchen Sie die Umgebung ab. Oft sind Diebstähle gerade in der Nacht Kurzschlussreaktionen und das Rad wird wenige Straßen später zurückgelassen.
  • Schritt 3: Fragen Sie in Geschäften, ob jemand etwas beobachtet hat.
  • Schritt 4: Melden Sie den Verlust innerhalb von 24 Stunden bei der Polizei.
  • Schritt 5: Informieren Sie ggf. die Versicherung.

Wo und wie muss der Fahrraddiebstahl gemeldet werden?

Ist das Fahrrad nicht aufzufinden, bleibt nur noch der Gang zur Polizei. Eine gute Vorbereitung kann die Wiederbeschaffung des Rads maßgeblich beeinflussen, deshalb sollten diese Fahrrad-Informationen zur Sicherheit gut aufbewahren:

  • Rahmennummer
  • Kaufpapiere
  • Eine gute Beschreibung inkl. Foto
  • Idealerweise einen Fahrradpass aus Papier oder hinterlegt in der App der Polizei

Die Meldung bei der Polizei kann persönlich erfolgen oder über ein Online-Formular. Dies ist aber noch kein Standard und ist nicht für jede Stadt hinterlegt. Danach muss die Versicherung schnellstmöglich informiert werden. Im Fall eines Dienstrads wird der Arbeitgeber bzw. der Fuhrparkverantwortliche umgehend benachrichtigt und dieser stellt den Kontakt zum Leasing-Partner oder der Versicherung her.

 

Versicherung und Leasing

Lohnt sich eine Versicherung?


Ein umfassender Schutz gegen Fahrrad-Diebstahl kann oft teuer werden, lohnt sich aber bei einem hochpreisigen Fahrrad. Eine Versicherung kann ebenfalls von Relevanz sein, wenn man auf das Rad angewiesen ist und seinen Alltag damit bestreitet. Die Versicherung kann bei Verlust zeitnah das Geld für ein neues Rad bereitstellen und so schnell Hilfe leisten.

Grundsätzlich braucht es in vielen Fällen aber keine gesonderte Versicherung. Zunächst fällt ein Fahrrad, wie die meisten Gegenstände auch, in die Hausratversicherung. Hier muss besonders auf die Verwahrung und die maximale Versicherungssumme geachtet werden. Oft überschreiten teure E-Bikes oder besondere Sporträder diese Summe und scheiden so aus der Hausratversicherung aus. Um einen umfassenden Schutz für ein sehr teures Rad zu garantieren, sollte daher eine spezielle Fahrradversicherung abgeschlossen werden.

Was kostet eine Fahrradversicherung?

Sollte das Rad die Versicherungssumme der Hausratsversicherung überschreiten, kann in der Regel ein Diebstahlschutz hinzu gebucht werden. Die Extrakosten hierfür sind unterschiedlich, lohnen sich aber bei älteren und nicht so kostenintensiven Fahrrädern. Anders ist es bei den teureren Fahrradversicherungen. Hier variieren die Kosten nicht nur nach Modell bzw. Kaufpreis, sondern hängen auch von den Leistungen der Versicherung und dem Wohnort ab. Bei Letzterem wird besonders die Diebstahlquote berücksichtigt. Ein weiterer Vorteil neben dem Diebstahlschutz sind die Zusatzleistungen. Diese umfassen unter anderem Unfälle, Schäden oder Verschleiß. Manche greifen sogar bei Konstruktions- oder Produktionsfehlern.

Wichtige Punkte, die bei der Fahrradversicherung zu beachten sind:

  • Kaufpreiserstattung,
  • Selbstbeteiligung,
  • Diebstahl,
  • Europaweiter Schutz,
  • Teildiebstahl,
  • Pannen- und Unfallschäden.

Vor dem Abschließen einer Diebstahl- bzw. Fahrradversicherung sollten mehrere Angebote eingeholt und verglichen werden. Auch das Alter des Fahrrads spielt eine Rolle, nicht immer werden ältere Fahrräder in die Fahrradversicherung aufgenommen. Rabatte beim Abschluss der Versicherung gibt es, wenn ein GPS-Tracker verbaut wird.

Allgemein schwanken die Preise bei den Versicherungen sehr und müssen individuell geprüft werden. Von 30 Euro im Jahr für einen einfachen Diebstahlschutz bis hin zu einem allumfassenden Schutzbrief für mehrere Hundert Euro ist für jede Preisklasse etwas dabei.

Leasing und Versicherung bei Diensträdern

Bei vielen E-Bikes, besonders in Großstädten, handelt es sich meist nicht mehr um private Anschaffungen, sondern um Diensträder. Die Haftungsfrage ist hier eindeutig: der Käufer haftet für Schäden oder Verlust. Als Teil des Fuhrparks obliegt die Wahl der Versicherung somit dem Fuhrparkmanagement. Bei Leasing-Fahrrädern wird das Rad automatisch gegen Diebstahl und andere Dinge versichert, die dem Leasing-Objekt schaden könnten. Wie bei jedem Diebstahl muss der Verlust innerhalb von 24 Stunden bei der Polizei zur Anzeige gebracht und die Firma informiert werden. Verantwortlich für den Verlust ist der Arbeitnehmer nur, wenn er grob fahrlässig handelt und das Rad bspw. nicht ordentlich gesichert hat oder einen Unfall verursacht, weil er eine rote Ampel ignoriert hat.

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Diebstahlschutz

Wie kann man das Fahrrad vor Diebstahl schützen?

So praktisch ein Fahrrad auch ist, oft gibt es in Innenräumen nicht genug Platz, um es sicher abzustellen. Draußen parken ist oft die einzige Alternative, aber nicht jedes Schloss ist sicher und auch die Art und Weise der Befestigung ist ausschlaggebend, um Diebe abzuschrecken.

Als sichere Schlösser gelten Bügel-, Falt- und Kettenschlösser, aber auch hier gibt es Qualitätsunterschiede. Die Schlösser sind in Sicherheitsstufen von 1 bis 10 eingeteilt, wobei 10 die sicherste und auch gleichzeitig die teuerste Stufe ist. 10 Prozent des Fahrradpreises gelten als Richtwert für ein sicheres Schloss und sollte beim Kauf eines Rads mit einkalkuliert werden.

Will man das Fahrrad sicher abschließen, ist dies nicht nur mit einem Blockieren der Räder getan. Das Fahrrad sollte immer an einem festen Gegenstand wie Fahrradständer, Straßenlaterne etc. fest gemacht werden. Beim Parken des Fahrrads im öffentlichen Raum sind die jeweils vor Ort geltenden Regelungen zu beachten. Hinweisschilder können bspw. darauf hinweisen, dass das Abstellen von Fahrrädern an bestimmten Stellen verboten ist. Darüber hinaus sollte das abgestellte Fahrrad andere Verkehrsteilnehmer nicht behindern.

Weiterhin sind zwei Schlösser zu empfehlen. So können mit dem zweiten Schloss noch andere Dinge wie die Räder gesichert werden. Auch wenn ein E-Bike im ersten Moment zu schwer zum Wegtragen erscheint, sollte man sich nicht darauf verlassen und auch diese Fahrräder doppelt sichern. Einzelteile, besonders von hochpreisigen E-Bikes, sind genauso beliebt bei Dieben wie das Fahrrad selbst. Zur Sicherheit sollten alle elektrischen Hilfsgeräte und der E-Bike-Akku immer mitgenommen werden.

Wenn das Rad gestohlen wurde – GPS-Tracker

Ein gestohlenes Fahrrad wird auch nach der Meldung bei der Polizei selten wieder gefunden. Anders ist es bei Fahrrädern, die mit einem versteckten GPS-Tracker ausgestattet sind. Diese können selbst angebracht werden oder sind bei manchen E-Bikes sogar schon im Rahmen verbaut. Mit einer Verbindung über eine App kann der Besitzer bereits informiert werden, sobald sich das Fahrrad ohne ihn bewegt. Strecken können verfolgt und aufgezeichnet werden. Selbst, wenn sich das Rad an einem Ort ohne GPS-Empfang befindet, kann die Nahortungsfunktion beim Finden weiterhelfen. Diese schlägt an, sobald sich das Smartphone in der Nähe des Fahrrads befindet.

 

 


Sarah Brüdigam

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