Die EU strebt an bis 2050 klimaneutral zu sein. Ein zentraler Baustein ist dabei der Auf- und Ausbau der Elektromobilität. Zwar steigt die Zahl der Ladesäulen für Elektroautos in Deutschland und es wird immer leichter Strom zu laden, doch noch fehlen Standards wie ein einheitliches Bezahlsystem, die garantieren, dass jeder Kunde sein Fahrzeug an jeder Ladestation aufladen kann. Christopher Schäckermann, Director Product Management eMobility und Co-Geschäftsführer von Charge4Europe, will das ändern. Seit mehreren Jahren baut sein Unternehmen bereits an einem der größten markenunabhängigen Ladenetze Europas: mit einer Ladekarte, einer App für alles und der Online-Unterweisung für E-Fahrzeugfahrer durch LapID.
Wie viele Ladestationen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es laut EAFO (European Alternative Fuels Observatory) Stand 2021 44.669 öffentliche Ladepunkte. Obwohl derzeit lediglich 20 Prozent der Ladevorgänge an öffentlichen Ladepunkten und 80 zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden, besteht ein großer Bedarf an einem bundesweiten und grenzübergreifenden Ladenetz. So kann der steigenden Zahl an Elektrofahrzeugen auf Europas Straßen Rechnung getragen und vor allem die überregionale, länderübergreifende Versorgung von Elektro- und Hybridfahrzeugen sichergestellt werden.
Auf dem Weg zu einem der größten Ladenetze Europas
Der DKV hat dazu zusammen mit innogy das Joint Venture Charge4Europe gegründet. Binnen zwei Jahren hat sich das Unternehmen zum ernstzunehmenden Player bei der Versorgung von Elektroflotten entwickelt und bietet seit Anfang des Jahres Zugang zu mehr als 130.000 Ladepunkten in Europa. „Elektromobilität wird einen großen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität leisten“, ist sich Christopher Schäckermann sicher. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, eines der größten Ladenetze Europas aufzubauen“.
Bild: Christopher Schäckermann, Director Product Management eMobility und Co-Geschäftsführer von Charge4Europe
Wie wird an Ladesäulen bezahlt?
Die derzeit öffentlich verfügbaren Ladepunkte werden von einer Vielzahl von Anbietern betrieben – zum Beispiel von Stadtwerken oder privatwirtschaftlichen Stromerzeugern. Die Tarife und Abrechnungsmethoden sind oft unterschiedlich. Das macht das Laden vor allem auf langen Strecken kompliziert. Manche Ladestromanbieter berechnen pro geladener Kilowattstunde, andere pro Minute oder pro Viertelstunde ab. Wieder andere berechnen mit einer sogenannten Session Fee eine Gebühr für den kompletten Ladevorgang. Der Kunde braucht mitunter mehrere Apps auf dem Smartphone und verschiedene Ladekarten im Portemonnaie, wenn er gerade nicht die Gelegenheit hat, am Arbeitsplatz oder zu Hause zu laden. Roaming-Angebote wie die des DKV gelten als alternative All-in-One-Lösung. Sie ermöglichen unterwegs mit nur einer Ladekarte oder App zu einem einheitlichen Tarif zu laden und das so oft wie nötig und wo man will.
Ladelösungen, die den Alltag des Fahrers abdecken
Für 2021 hat sich das Unternehmen den weiteren rasanten Ausbau des Versorgungsnetzes für E-Fahrzeuge zum Ziel gesetzt. „Letztlich profitieren wir von unserer langjährigen Abrechnungserfahrung im Tank- und Mautbereich bei rund 250.000 Kunden“, sagt Christopher Schäckermann. Eine Expertise, die dem Unternehmen jetzt zugutekommt und den Aufbau des größten markenunabhängigen Ladenetzes in Europa beflügeln könnte. Abseits der öffentlich zugänglichen Ladelösungen bietet DKV Mobility zudem mit At-Home- und At-Work-Ladelösungen ein Versorgungskonzept, bei dem der E-Fahrzeuginhaber auch zu Hause und am Arbeitsplatz laden und den Ladevorgang transparent über seinen Arbeitgeber abrechnen kann.
Der Netzausbau soll auch künftig rasant vorangetrieben werden. Schon bald möchte man die 150.000er Marke in Europa knacken. Denn, da ist sich Christopher Schäckermann sicher, „nur wenn wir schon heute den Versorgungsbedarf decken, den unsere Kunden morgen haben, können wir nachhaltiger Mobilität zum Durchbruch verhelfen.“ Auf dieser Basis will der DKV die Energiewende angehen und unterstreicht seine Ansprüche mit ambitionierten Zielen: mit der Fokussierung auf die eigenen Standorte bis 2023 ein klimapositives Unternehmen zu werden und seine 250.000 Vertragspartner zu unterstützen, ihre durch ihren Fuhrpark verursachte CO2-Intensität bis 2030 um 30 Prozent zu senken. „Wir wollen unseren Kunden und Geschäftspartnern die Werkzeuge an die Hand geben, um selbst aktiv zu werden. Und dazu gehört definitiv ein einheitliches Versorgungskonzept für ihre E-Fahrzeuge“, sagt Christopher Schäckermann.
Fahrerunterweisung E-Mobilität: Fahrer müssen speziell unterwiesen werden
Um einen ganzheitlichen Einsatz von Elektromobilität zu schaffen, müssen nicht nur die Ladesäuleninfrastruktur und die Technik hinter E-Fahrzeugen weiterentwickelt werden. Werden Elektrofahrzeuge für den Unternehmensfuhrpark angeschafft, müssen auch die Gefährdungsbeurteilung und die daraus resultierende Fahrerunterweisung angepasst werden. Denn die Nutzungsweise eines Elektrofahrzeugs ist eine andere als bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren. LapID bietet im Rahmen seines E-Learning-Tools zur Fahrerunterweisung nach UVV ein entsprechendes Zusatzmodul „E-Mobilität“ an. Dabei lernen Fahrer unter anderem, was im Falle eines Unfalls oder einer Panne mit einem Elektrofahrzeug zu tun ist. Zudem gibt es Tipps zum Ladevorgang zu Hause oder unterwegs. DKV-Kunden können das Zusatzmodul ganz nach Bedarf im Fuhrpark hinzubuchen.
Über DKV:
- 1.200 Mitarbeiter
- 250.000 Kunden
- In 45 Ländern aktiv
- 5,1 Millionen Tankkarten und On-Board-Units (Mautboxen) in Umlauf
- 150.000 Ladepunkte (ab April 2021)