Halbleiter-Krise betrifft auch die betriebliche Mobilität

Seit Monaten stehen vielerorts die Produktionsbänder der Autoindustrie still. Grund dafür ist die sogenannte Halbleiter-Krise. Moderne Fahrzeuge sind ohne diese Halbleiter nicht funktionsfähig. Im Gastbeitrag betrachtet bfp FUHRPARK & MANAGEMENT die Auswirkungen der Halbleiter-Krise auf die betriebliche Mobilität.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein „Halbleiter“ eigentlich?

Halbleiter sind Stoffe, die sowohl Eigenschaften von Isolatoren als auch von Leitern besitzen. In so genannten Halbleitern sind keine freien Ladungsträger verfügbar. Das wichtigste Halbleiter-Element ist Silizium, das zweithäufigste Element auf der Erde. Es existiert beispielsweise in Sand und ist der Basiswerkstoff der für die Automobilproduktion benötigten Chips.

Halbleiter und die Halbleitertechnologie sind daher heutzutage essenziell für den größten Teil der Elektronik, die auch in Fahrzeugen verbaut ist. Die gesamte Steuerung von Bremsverhalten über die Auslösung des Airbags bis hin zu Assistenzsystemen wird über Chips geregelt. Um die Chips herstellen zu können, bedarf es Unmengen an Halbleitern. Genau daran mangelt es aber derzeit.

Auswirkungen der Halbleiter-Krise

Während der coronabedingten Lockdowns lag der Neuwagenverkauf nahezu brach. Die Automobilbranche reagierte auf diesen Nachfragerückgang, indem sie weniger Chips bestellte. Doch während die allgemeine Nachfrage nach Halbleitern im Zuge des Digitalisierungsschubs nach oben schnellte, stehen die Fahrzeugbauer ganz unten auf der Warteliste.

Spontane Bestellvorgänge für Halbleiter kaum möglich

Spontane Bestellvorgänge mögen in der Automobilindustrie üblich sein, die Halbleiterindustrie zeichnet sich aber durch monatelange Fertigungszyklen aus. Vorausschauende Planung ist daher unerlässlich. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der deutsche Automarkt zu rund 70 Prozent von einem japanischen Chiphersteller einseitig abhängig gemacht hat. Jede Panne verlängert die Wartezeiten. Hinzu kommen Produktionsengpässe beim Rohstoff Silizium.

Längere Lieferzeiten für Pkw durch Halbleiter-Krise

Der Halbleiter-Mangel bei den Herstellern ist also zu einem beachtlichen Teil hausgemacht. Die Lieferfristen für bestellte Pkw werden durch die Fehleinschätzungen der Autobranche immer länger. 2021 werden rund fünf Millionen Neuwagen weniger gefertigt als geplant. Mit rund 97 Prozent sind nahezu alle Produzenten und Zulieferer von der Knappheit betroffen. Eine Entwarnung ist nicht in Sicht. In Fachkreisen wird befürchtet, dass sich der Mangel vielleicht sogar bis 2023 ziehen wird.

Betriebliche Mobilität von Halbleiter-Krise betroffen

Das hat auch Auswirkungen auf die betrieblichen Flotten. Die frühzeitig geplante Ersatzinvestition für neue Pkw wird derzeit mit Verzögerungen zwischen vier und 18 Monaten ausgeliefert. Die Konsequenz: Leasing-Verträge laufen aus, aber das Nachfolgemodell lässt auf sich warten. Also heißt es mit dem Leasing-Geber verhandeln und eine möglichst flexible Lösung für eine Verlängerung auf unbestimmte Zeit finden, das Stichwort lautet hier: stillschweigende Verlängerung.

Alternativ kann die Wartezeit mit Mietwagen oder Abomodellen überbrückt werden. Problem: Die Vermieter leiden ebenfalls an den Engpässen – und haben die Preise deutlich erhöht. Kreative Lösungen sind gefragt. Wem die Flottenkosten nicht davonlaufen sollen, muss sich dringend Gedanken um Alternativen machen. So bekommt auch das Thema Mobilitätswende eine neue Dimension.

Zusammengefasst: Auswirkungen der Halbleiter-Krise


Womit sie rechnen müssen:

  • Unsichere Planungslage bei Fahrzeugaustausch oder Ausbau der Flotte
  • Verzögerte Lieferungen, egal ob Verbrenner oder Elektrofahrzeug
  • Manche Fahrzeug-Modelle gar nicht lieferbar, Änderungen ungewiss
  • Terminplanung ungewiss, ungenau
  • Höhere Preise bei Neuwagen und Vermietern
  • Geringere Rabatte
  • Steigende Total Cost of Ownership

Was Sie kurzfristig tun könnten:

  • Aussteuerung der Bestandsfahrzeuge verzögern
  • Mit Leasing-Gebern verhandeln
  • Flotte reduzieren, auf Mietfahrzeuge ausweichen, wenn möglich
  • Rahmenverträge mit Vermietern oder Auto-Abo-Anbietern angehen

Was strategisch angesagt ist:

 

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