Der Mobilitätsmanager: Ein ganzheitlicher Fuhrparkmanager?

Die Mobilität von Unternehmen ist stark im Wandel. Längst besteht der Fuhrpark nicht mehr nur aus Dienstwagen: Zu ihnen gesellen sich Dienstfahrräder, Cargobikes, Elektroroller oder E-Scooter. Auch alternative Mobilitätslösungen wie Carsharing, Bike-Sharing, Ridesharing, Auto-Abos und digitale Mobilitätsbudgets finden zunehmend ihren Weg in Unternehmen. Das verändert auch die Rolle des Fuhrparkmanagers und erfordert ein Umdenken der betrieblichen Mobilität. Aus diesem Grund setzen Unternehmen verstärkt auf Mobilitätsmanager. Was ein Mobilitätsmanager ist, was ihn vom Fuhrparkmanager unterscheidet und welche Aufgaben er hat, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist ein Mobilitätsmanager?

Der Mobilitätsmanager ist eine Person in einem Unternehmen, welche sich ganzheitlich um das Thema betriebliche Mobilität kümmert. Er gestaltet diese aktiv und sorgt somit dafür, dass Mitarbeiter zuverlässig, kostengünstig und nachhaltig von A nach B kommen – sowohl auf Dienstreisen als auch auf dem Arbeitsweg. In dieser Funktion ist er ein zentraler Ansprechpartner sowohl für Mitarbeiter, das Personalwesen, die Unternehmensleitung als auch für externe Dienstleister.

Was ist der Unterschied zwischen Fuhrparkmanager und Mobilitätsmanager?

Der Hauptunterschied zwischen einem Fuhrpark- und einem Mobilitätsmanager ist die ganzheitliche Betrachtung der betrieblichen Mobilität. Während der Fuhrparkmanager eher ein Spezialist für den Fuhrpark ist, ist der Mobilitätsmanager ein Generalist für die gesamte Mobilität des Unternehmens. Sein Aufgabengebiet ist insgesamt breiter als das des Fuhrparkmanagers – teilweise aber deckungsgleich.

In der Praxis ist eine eindeutige Abgrenzung daher kaum möglich. So verschwimmen die Begriffe zunehmend und der Fuhrparkmanager übernimmt heute schon oftmals die Aufgaben des Mobilitätsmanagers. Kurzum: Ein Fuhrparkmanager ist auch ein Mobilitätsmanager und umgekehrt.

Welche Aufgaben hat ein Mobilitätsmanager?

Wie bereits beschrieben, sind die Aufgaben des Mobilitätsmanagers vielfältig und nicht immer klar abgrenzbar von denen des Fuhrparkmanagers. So können zu den Aufgaben des Mobilitätsmanagers also auch die Verwaltung des Fuhrparks, die Beschaffung von Fahrzeugen oder die Überwachung der Halterpflichten gehören. Welche Aufgaben der Fuhrparkmanager noch erledigt, können Sie im LapID Beitrag zu den Anforderungen an den Fuhrparkmanager lesen. Nachfolgend fokussieren wir uns auf die Aufgaben des Mobilitätsmanagers.

Zu den Kernaufgaben des Mobilitätsmanagers gehören insbesondere – aber nicht ausschließlich – folgende Tätigkeiten:

  • Entwicklung und Umsetzung einer ganzheitlichen Strategie für die betriebliche Mobilität im Einklang mit den Unternehmenszielen
  • Konzeption und Implementierung neuer Mobilitätsangebote für Mitarbeiter mit einem Fokus auf Kosten, Multimodalität und Nachhaltigkeit
  • Durchführung von Mobilitätsbedarfsanalysen und jährlichen Pendlerumfragen
  • Regelmäßige Evaluation bestehender Mobilitätsangebote und gegebenenfalls Anpassung dieser
  • Erfassung, Monitoring und Reporting von betrieblichen Mobilitätskennzahlen (z. B. Kosten, zurückgelegte Kilometer und CO2-Emissionen)
  • Entwurf und Pflege von Leitlinien zum verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit (betrieblicher) Mobilität
  • Aktive Kommunikation zu Themen und Fragestellungen der betrieblichen Mobilität
  • Beratung und Unterstützung interner Stakeholder wie Personalabteilung, Controlling, Nachhaltigkeitsmanagement und Unternehmensführung zu Fragen der betrieblichen Mobilität
  • Beobachtung von gesetzlichen Vorgaben, Trends und Innovationen im Kontext der betrieblichen Mobilität
  • Austausch und Vernetzung mit externen Akteuren und anderen Verantwortlichen für betriebliche Mobilität
  • Fachliche Weiterbildungen und Qualifizierungen im Aufgabenfeld

Diese Bandbreite an Aufgaben stellt natürlich einige Anforderungen an den Mobilitätsmanager. So sollte er idealerweise über Kommunikationsstärke, strategische Weitsicht, Organisationstalent, Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen verfügen. Darüber hinaus erleichtern grundlegende Projektmanagement- und betriebswirtschaftliche Kenntnisse, analytische Fähigkeiten sowie der geübte Umgang mit Software-Tools seine Arbeit. Selbstverständlich sollte eine Begeisterung für das Thema Mobilität nicht fehlen. Mit diesen Fähigkeiten und Kenntnissen ist er dann optimal gerüstet, um sich seinem breiten Aufgabenspektrum zu stellen.

Wie wird man Mobilitätsmanager?

Um Mobilitätsmanager zu werden, gibt es viele Wege und Möglichkeiten. So viel vorweg: Den einen Weg gibt es nicht. Die vermutlich meisten Mobilitätsmanager sind Quereinsteiger, welche eher zufällig in diese Rolle gerutscht sind und ursprünglich einen ganz anderen Beruf erlernt haben. Die Ausbildung spielt in diesem Fall auch keine allzu große Rolle, solange man vor allem ein Interesse für Mobilität und Lernbereitschaft mitbringt. Bildungsunternehmen, Verbände und die IHKs bieten zertifizierte Weiterbildungen zum Mobilitätsmanager an. Darüber hinaus kann einem auch ein Studium der Mobilitätswirtschaft oder des Mobilitätsmanagements dem gewünschten Berufsbild näherbringen. Im Endeffekt führen also viele Wege zum Mobilitätsmanager – man muss nur seinen eigenen finden.

Welche Rolle spielt der Mobilitätsmanager für nachhaltige Mobilität?

Der Mobilitätsmanager ist Ermöglicher und Gestalter nachhaltiger betrieblicher Mobilität. Seine Arbeit und damit die ganzheitliche Betrachtung von Mobilität können maßgeblich zur Reduktion von verkehrsbedingten CO2-Emissionen – verursacht durch Dienstreisen oder das Pendeln von Mitarbeitern – beitragen. Darüber hinaus ist er in seiner Rolle ein Schlüssel-Ansprechpartner für das Nachhaltigkeitsmanagement und die Unternehmensführung. Er spielt somit eine wichtige Rolle für die Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen des Unternehmens.

Fazit: Der Mobilitätsmanager – mehr als nur ein Fuhrparkmanager

Alternative Mobilitätskonzepte und der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz verändern zunehmend die betriebliche Mobilität von Unternehmen. Was gestern nur der Dienstwagen-Fuhrpark war, sind heute Dienstfahrräder, Mobilitätsbudgets, Shared Mobility und andere Mobilitätskonzepte für Mitarbeiter. Das erfordert verstärkt eine ganzheitliche Betrachtung dieser Mobilität und bringt vielfältige Aufgaben mit sich. Diesen Aufgaben nimmt sich der Mobilitätsmanager an. Als Generalist ist sein Aufgabengebiet insgesamt breiter als das des klassischen Fuhrparkmanagers – wenngleich es Überschneidungen gibt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich bereits heute viele Fuhrparkmanager in der Rolle des Mobilitätsmanagers wiederfinden. Diese Position bietet ihnen spannende Perspektiven und viele Gestaltungsspielräume für die Zukunft der betrieblichen Mobilität – ganz egal ob elektrisch, geteilt oder autonom. Gleichzeitig bedarf sie aber auch zusätzlicher Kompetenzen und einem Umdenken. Dank qualifizierter Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten ist der Weg vom Fuhrparkmanager zum Mobilitätsmanager jedoch nicht weit.

 

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Pascal Block

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