Für die Führerscheinkontrolle im Fuhrparkmanagement werden unterschiedliche Kontrollmethoden verwendet. Eine Möglichkeit sind elektronische Lösungen, die zur Kontrolle ein Identifikationsmedium auf dem Führerschein nutzen. Ein gängiges Medium ist hierbei ein RFID-Chip. Die Weiterentwicklung des RFID-Chips ist die NFC-Technologie. In unserem Beitrag betrachten wir beide genauer und gehen auf die Unterschiede ein.
RFID: Radio Frequency Identification
Was ist unter RFID zu verstehen? Bei der RFID-Technologie erfolgt die Datenübertragung automatisch und kontaktlos mithilfe von Radiowellen, was sich auch aus dem Namen “Radio Frequency Identification” bereits herauslesen lässt. Um Daten auszulesen, ist neben dem RFID-Chip als Empfänger zusätzlich ein Lesegerät erforderlich, welches die Daten aus dem Chip auslesen kann. Der Empfänger weist dabei einen eindeutigen Code auf, der über ein durch das Lesegerät erzeugtes, elektromagnetisches Wechselfeld ausgelesen wird.
Unterschieden wird bei RFID-Chips zwischen aktiven und passiven Chips. Das LapID Siegel, welches für die Durchführung der elektronischen Führerscheinkontrolle verwendet wird, ist ein passiver Chip.
Aktive Chips enthalten im Gegensatz zu passiven einen Akku bzw. eine eingebaute Batterie. Diese ermöglicht das Überwinden größerer Distanzen. Passive Chips hingegen können nur auf kurzer Distanz, meist wenige Zentimeter, ausgelesen werden. Damit passive Chips angesprochen werden können, muss das Lesegerät über eine ausreichend große Energiequelle verfügen, damit das Wechselfeld aufgebaut werden kann.
Umwelteinflüsse, wie Wasser und Metall wirken sich auf die Übertragungsqualität des RFID-Chips aus. Je größer die Distanz zwischen Empfänger und Lesegerät sein soll, umso stärker müssen die Magnetfelder sein, die aufgebaut werden. Diese sind dann wiederum anfälliger für Störungen.
RFID-Chips werden beispielsweise in der Logistik und Medizin verwendet, können aber auch der Zutrittskontrolle dienen und das Dokumentenmanagement unterstützen. Der wohl bekannteste Einsatzzweck für RFID-Chips sind Zugangskontrollen mithilfe von Chips und Karten oder der seit 2010 ausgestellte Personalausweis. Auf dem verbauten Chip werden einige Informationen gespeichert, die bei der elektronischen Authentifizierung benötigt werden. In der Logistik können mithilfe von RFID-Chips beispielsweise Warenbewegungen und Lagerbestände verwaltet und nachverfolgt werden.
NFC: Near Field Communication
Bei der NFC-Technologie handelt es sich um eine spezielle Form der RFID-Technologie. NFC steht dabei für Near Field Communication und ist, wie der Name sagt, auf den Datenaustausch über kurze Strecken ausgerichtet. Die Distanz, die dabei überwunden wird, liegt in der Regel bei maximal 5 cm. Anders als bei der RFID-Technologie, die auf elektromagnetischen Wellen basiert, wird bei der NFC-Variante die Kurzstrecken-Hochfrequenztechnologie verwendet.
Bekannt ist die NFC-Technologie unter anderem aus Bereichen wie der Kreditkartenzahlung oder dem Mobile Payment über das Smartphone. Aber auch Dokumente, wie Girocard und Reisepass sind mit NFC-Chips ausgestattet. NFC-Chips werden nach drei unterschiedlichen Modi differenziert:
- NFC-Kartenemulation
- Lese- bzw. Schreibmodus
- Peer-to-Peer Modus
Bei der NFC-Kartenemulation übernimmt das Smartphone die Funktion der Karte und bildet diese sozusagen nach. Dies ist bei Mobile Payment der Fall.
Beim Lese- bzw. Schreibmodus wird der Chip mithilfe eines Smartphones ausgelesen. Das Smartphone stellt dabei das Lesegerät dar.
Der dritte Modus ist der sogenannte P2P-Modus (Peer-to-Peer). Dieser Modus ermöglicht die Kommunikation zwischen zwei NFC-Geräten.
Im Unterschied zum RFID-Chip haben NFC-Chips die Möglichkeit untereinander kommunizieren zu können. Es ist also nicht immer ein Lesegerät erforderlich, damit Daten ausgelesen werden können.
NFC-Chips haben immer die gleiche Frequenz. Es handelt sich um „High Frequency“. Diese Chips sind in der Regel am sogenannten „N-Mark“ Logo zu erkennen. Hierbei handelt es sich um ein universelles Symbol, welches zur Kennzeichnung genutzt wird.
Frequenz-Bereiche im Überblick
Unterschieden wird zwischen verschiedenen Frequenz-Bereichen:
Frequenzbereich |
Low Frequency (LF) 125 kHz – 135 kHz |
High Frequency (HF) 13,56 MHz |
Ultra High Frequency (UHF) 860 MHz – 960 MHz |
Energieversorgung |
passiv |
passiv |
Passiv und aktiv |
Reichweite |
Bis zu 30 cm |
Bis zu 150 cm |
Passiv bis zu 3 m Aktiv bis zu 30 m |
Übertragungsrate |
gering |
Mittel Bis zu 424 kBit/s |
hoch |
Führerscheinkontrolle mit dem LapID Siegel
Wie bereits eingangs erwähnt können sowohl die RFID- als auch die NFC-Technologie bei der Führerscheinkontrolle im Fuhrpark zum Einsatz kommen. Eine Möglichkeit zur Durchführung der Führerscheinkontrolle ist das LapID Siegel. Hierbei handelt es sich um einen passiven Chip der sowohl die RFID- als auch die NFC-Funktionen unterstützt und auf verschiedene Arten eingesetzt werden kann.
Mit dem LapID Siegel können Führerscheine kontrolliert werden, die beispielsweise nicht über Hologramme als Sicherheitsmerkmal verfügen. Ein typisches Beispiel sind noch bestehende ältere Papierführerscheine. Aber auch Führerscheine aus dem Ausland lassen sich mithilfe des LapID Siegels kontrollieren (sofern das Siegel dort angebracht werden darf).
Mithilfe der RFID-Funktion des LapID Siegels kann die Führerscheinkontrolle an einer von über 1.200 Prüfstationen, die deutschlandweit verteilt sind, durchgeführt werden. Alternativ kann auch eine eigene Inhouse-Prüfstation verwendet werden.
Ist bereits ein LapID Siegel mit NFC-Funktion im Einsatz, kann die Führerscheinkontrolle auch über die NFC-Schnittstelle des Smartphones in Verbindung mit der LapID Driver App durchgeführt werden. So können Papierführerscheine einfach, digital und rechtssicher via App kontrolliert werden.
Wie genau das LapID Siegel im Einsatz bei der elektronischen Führerscheinkontrolle funktioniert, erfahren Sie in unserem Beitrag: Das LapID Siegel im Einsatz
Sie möchten darüber hinaus mehr über die Technologie dahinter erfahren? Hier gibt es die Informationen: Die Technologie hinter dem LapID Siegel