E-Learning-Unterweisungen werden zunehmend beliebter, denn sie sind komfortabel und jederzeit einsetzbar. Aber welche Anforderungen werden an E-Learning-Unterweisungen und insbesondere an die Verständnisprüfungen im Rahmen der Unterweisungen gestellt? In unserem Beitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Formen von Verständnisprüfungen und deren Einsatz im Rahmen von E-Learning-Unterweisungen.
Unterweisung dank elektronischer Hilfsmittel
Unterweisungen und deren Inhalte basieren immer auf der individuellen Gefährdungsbeurteilung des Unternehmens für den jeweiligen Arbeitsplatz bzw. Arbeitsbereich. Um die Unterweisung durchzuführen, können Hilfsmittel, wie beispielsweise E-Learning-Unterweisungen, eingesetzt werden. Bei diesen ist allerdings darauf zu achten, dass sie arbeitsplatzspezifisch aufbereitet sind. Zusätzlich ist die Integration einer Verständnisprüfung erforderlich. Darüber hinaus müssen Mitarbeiter jederzeit die Möglichkeit haben, ein persönliches Gespräch zu suchen, um über Inhalte der Unterweisung zu sprechen.
Diese Vorgaben ergeben sich aus der DGUV Regel 100-001 „Grundsätze der Prävention“.
Die DGUV Regel 100-001 definiert zudem, wie Arbeitgeber sicherstellen können, dass die Mitarbeiter, die unterwiesen werden, die Inhalte der Unterweisung verstehen. Hierzu gibt es folgende Möglichkeiten:
- Stellen von Verständnisfragen
- Vorführen lassen des Handlungsablaufs
- Beobachtung der Arbeitsweise
Welchen Zweck verfolgt die Verständnisprüfung bei einer Unterweisung?
Die Verständnisprüfung im Rahmen einer Unterweisung soll sicherstellen, dass die Mitarbeiter die vermittelten Inhalte verstanden und im Idealfall richtig im Arbeitsalltag umsetzen können. Verständnisprüfungen vertiefen dabei noch einmal das Wissen, wiederholen wichtige Aspekte und tragen somit dazu bei, dass die Inhalte im Gedächtnis bleiben.
Welche Formen von Verständnisprüfungen gibt es in E-Learning-Angeboten?
Um sicherzustellen, ob Mitarbeiter die Inhalte im Rahmen einer E-Learning-Unterweisung verstanden haben, können verschiedene Formen von Verständnisprüfungen eingesetzt werden. Eine Auswahl der gängigsten Frageformen ist nachfolgend definiert:
Lückentexte
Bei Lückentexten müssen Texte vervollständigt werden. Entweder hat der Nutzer die Möglichkeit, aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten auszuwählen oder es wird ein Freitext eingesetzt. Bei Lückentexten werden in der Regel bestimmte Schlüsselbegriffe oder Zahlen aus dem Text entfernt.
Beispiel:
Single Choice Fragen
Bei Single Choice Fragen wird dem Nutzer eine Frage gestellt und er erhält verschiedene Antwortmöglichkeiten. In diesem Fall ist die eine Antwort auszuwählen, die richtig ist.
Beispiel:
Multiple Choice Fragen
Im Gegensatz zu den Single Choice Fragen sind bei Multiple Choice Fragen mehrere Antworten richtig, der Nutzer kann also aus den vorgeschlagenen Antwortmöglichkeiten mehrere richtige Antworten auswählen. In der Regel müssen hierbei alle richtigen Antwortmöglichkeiten ausgewählt werden, damit die Frage als richtig beantwortet gewertet wird.
Beispiel:
K-prim Fragen / Wahr-Falsch-Fragen
Bei K-prim Fragen werden dem Nutzer verschiedene Aussagen vorgestellt. Diese sind entweder richtig oder falsch. Der Nutzer muss nun eine Entscheidung treffen, ob die Aussage zutrifft oder nicht.
Beispiel:
Numerische Fragen
Bei numerischen Fragen wird ein Zahlenwert erfragt. Hierbei muss der Befragte beispielsweise eine Rechenaufgabe lösen oder einen im Rahmen der Unterweisung erläuterten Zahlenwert benennen.
Beispiel:
Anordnungsfragen
Bei Anordnungsfragen handelt es sich um Fragestellungen bei denen bestimmte Begriffe oder Bilder in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Mithilfe dieser Fragen können beispielsweise Prozessabläufe abgefragt werden.
Anordnungsfragen werden dabei meist mithilfe von Drag & Drop Lösungen umgesetzt.
Beispiel:
6. Bringen Sie die Schritte in die richtige Reihenfolge: |
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Falsche Reihenfolge:
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Richtige Reihenfolge: |
Zuordnungsfragen
Bei Zuordnungsfragen ist anders als bei Anordnungsfragen nicht die Reihenfolge entscheidend. Vielmehr müssen hier Begriffe, die auf einer Seite stehen, Begriffen auf der anderen Seite zugeordnet werden. Hierbei werden beispielsweise Wortpaare gesucht.
Beispiel:
7. Wo sollten die nachfolgenden Gegenstände transportiert werden, um eine ausreichende Ladungssicherung sicherzustellen? Ordnen Sie die Begriffe links den Begriffen rechts zu (es sind möglicherweise mehrere Zuordnungen möglich): |
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Markierungen
Bei Markierungsaufgaben müssen beispielsweise Gefahrensituationen auf einem Bild erkannt und mithilfe einer Markierung gekennzeichnet werden. Hierzu wird das Bild an der richtigen Stelle angeklickt.
Wie lässt sich der Erfolg von Verständnisprüfungen messen?
Der Einsatz von Verständnisprüfungen im Rahmen von Unterweisungen allein ist nicht ausreichend, denn Mitarbeiter könnten durchaus auch alle Fragen falsch beantworten. Beim Einsatz elektronischer Lösungen sollten Sie daher stets darauf achten, wie die Verständnisprüfungen aufgebaut sind. Werden beispielsweise bestimmte Grenzen definiert, wie viele Fragen richtig beantwortet werden müssen? Im Idealfall werden den Mitarbeitern falsch beantwortete Fragen nach Abschluss des Tests angezeigt. So können Mängel direkt erkannt werden und um Bedarfsfall kann der definierte Ansprechpartner im Unternehmen kontaktiert werden, um das Thema weiter zu vertiefen.
Zwischenfragen oder Abschlusstest?
Bei der Nutzung von Verständnisprüfungen bei digitalen Unterweisungsangeboten stellt sich oft die Frage, ob Zwischenfragen nach den einzelnen Lektionen ausreichend sind, oder ob ein Abschlusstest erforderlich ist. Beides ist möglich, denn die Form der Verständnisprüfung ist nicht vorgeschrieben, daher sind sowohl Zwischenfragen als auch Abschlusstests möglich.
Hinweis:
Bei den LapID Unterweisungen finden Sie beide Formen. Die einzelnen Module sind entweder mit Zwischenfragen nach den einzelnen Kapiteln oder mit Abschlusstests ausgestattet. Zum Bestehen der Unterweisung miss ein fest definierter Prozentsatz der Fragen richtig beantwortet werden.
Sind Verständnisprüfungen allein bei digitalen Unterweisungen ausreichend?
Werden Unterweisungen im Unternehmen via E-Learning-Tool durchgeführt, ist bei der Auswahl des Anbieters darauf zu achten, dass mindestens Zwischenfragen oder Abschlusstests integriert sind. Diese allein sind allerdings nicht ausreichend.
Im Unternehmen muss ein Ansprechpartner definiert und den Mitarbeitern bekanntgegeben werden, der für Rückfragen zu Unterweisungsinhalten zur Verfügung steht. Im Rahmen von E-Learning-Unterweisungen besteht die Besonderheit, im Gegensatz zu Präsenzveranstaltungen, dass keine Rückfragen von den Mitarbeitern gestellt werden können, wenn Inhalte nicht verstanden werden. Um diese Lücke zu schließen, ist eine Kontaktperson daher zwingend erforderlich.
Tipp:
Mit LapID können Sie dieser Anforderung ganz einfach nachkommen. In den Benachrichtigungen zur Durchführung einer Unterweisung wird beispielsweise eine Kontaktperson benannt. Diese kann auch im LapID Portal hinterlegt werden, über das der Mitarbeiter die Unterweisung aufruft. Zusätzlich können weitere unternehmensspezifische Informationen über zusätzliche PDF-Dokumente zu jeder Unterweisung ergänzt werden. So einfach funktionieren Unterweisungen mit LapID.
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