Die Einhaltung der Informationssicherheit ist ein kritischer Faktor für jedes Unternehmen – unabhängig von Größe und Branche. Verstöße gegen die Informationssicherkeit können nicht nur finanzielle und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch zum Reputationsverlust führen. Wir klären, was unter Informationssicherheit zu verstehen ist und welche Ziele damit verfolgt werden.
Inhaltsverzeichnis:
- Was versteht man unter Informationssicherheit?
- Auf welchem rechtlichen Rahmen beruht die Informationssicherheit?
- Was sind die 3 Ziele von Informationssicherheit?
- Wie unterscheidet sich Informationssicherheit von IT-Sicherheit?
- Wie unterscheidet sich Informationssicherheit von Datenschutz?
- Diese 4 Konsequenzen drohen bei Verstößen gegen die Informationssicherheit
Was versteht man unter Informationssicherheit?
Informationssicherheit befasst sich mit dem Schutz von Informationen und Daten vor unbefugtem Zugriff, Verlust, Veränderung oder Diebstahl. Betroffen von der Informationssicherheit sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. Für Unternehmen, die sensible Daten, wie Kundeninformationen, Geschäftsgeheimnisse oder Patente verarbeiten, ist die Informationssicherheit ein zentrales Thema.
Das Informationssicherheitsmanagement ist daher unerlässlich, um potenzielle Risiken zu identifizieren und zu minimieren. Eine effektive Informationssicherheit trägt langfristig zu vertrauensvollen Kundenbeziehungen bei und kann das Image des Unternehmens stärken.
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Auf welchem rechtlichen Rahmen beruht die Informationssicherheit?
In Deutschland ist die Informationssicherheit mit ihren Bestandteilen in verschiedenen Gesetzen geregelt. Die Regelungen gelten dabei sowohl für kleine und mittelständische als auch große Unternehmen. Je nach Branche sind weitere Regelungen zu berücksichtigen. Zu den wichtigsten Gesetzen, die sich mit Aspekten der Informationssicherheit befassen, zählen folgende:
- IT-Sicherheitsgesetz (IT-SiG)
- Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
- Europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)
- Digitale-Dienste-Gesetz (DDG) ehemals TMG
- Verordnung über die Konformität von Informationen und Kommunikationstechnologie (KAIT-VO)
Was sind die 3 Ziele von Informationssicherheit?
Die Informationssicherheit gewährleistet die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität von Informationen und Systemen im Unternehmen. Unter den Begriffen ist folgendes zu verstehen:
1. Vertraulichkeit: Unternehmen müssen sicherstellen, dass Informationen nur durch autorisierte Personen abgerufen werden dürfen. Verschlüsselungstechniken und Zugangskontrollen sind hierfür ein notwendiges Maß.
2. Integrität: Die Integrität befasst sich mit der Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen. Änderungen dürfen nur durch autorisierte Personen vorgenommen werden. Datenmanipulation ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden, da diese schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben kann.
3. Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit umfasst die Bereitstellung von Informationen. Maßnahmen, wie regelmäßige Backups und die Einrichtung von Notfallplänen tragen dazu bei, Risiken durch Ausfälle von Systemen zu vermeiden.
Wie unterscheidet sich Informationssicherheit von IT-Sicherheit?
Informationssicherheit und IT-Sicherheit sind eng miteinander verbunden. Sie unterscheiden sich allerdings in einigen wichtigen Aspekten in der Ausrichtung.
- Die IT-Sicherheit fokussiert sich auf die Sicherheit von IT-Systemen, wohingegen die Informationssicherheit alle Daten und verarbeitende Prozesse berücksichtigt.
- Ziel der IT-Sicherheit ist die Vermeidung von Bedrohungen durch Viren, Malware und Hacker-Angriffen. Informationssicherheit schützt die Daten des Unternehmens vor Bedrohungen wie Einbruch und Diebstahl.
- Bei der IT-Sicherheit handelt es sich um eine technische Disziplin. Im Gegensatz dazu bezieht sich die Informationssicherheit auf alle Verfahren und Prozesse, die im Unternehmen Daten verarbeiten.
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Wie unterscheidet sich Informationssicherheit von Datenschutz?
Mit dem Datenschutz geht auch die Informationssicherheit einher. Beide Bereiche decken allerdings unterschiedliche Aspekte der Datenverarbeitung ab. Die größten Unterschiede zwischen Informationssicherheit und Datenschutz sind:
- Datenschutz bezieht sich auf den Schutz personenbezogener Daten, die Informationssicherheit umfasst den Schutz aller Arten von Daten.
- Maßnahmen zum Datenschutz sind durch Gesetze, wie die DSGVO und das BDSG rechtlich verpflichtend, wenn es um die Verarbeitung personenbezogener Daten geht. Informationssicherheit ist eine freiwillige, aber wichtige Maßnahme zum Schutz der Daten.
- Der Datenschutz bezieht sich auf den Schutz der Daten im Rahmen der Verarbeitung und Speicherung. Die Informationssicherheit umfasst auch den Schutz der Übertragung und Verwendung von Daten.
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Diese 4 Konsequenzen drohen bei Verstößen gegen die Informationssicherheit
Die Konsequenzen richten sich nach der Schwere des Verstoßes und den damit verbundenen Risiken für die Informationssicherheit. Dabei lassen sich folgende Konsequenzen unterscheiden:
1. Disziplinarische Konsequenzen: Verstoßen Mitarbeiter gegen die Vorgaben der Informationssicherheit, können Abmahnungen oder Kündigungen die Folge sein.
2. Finanzielle Konsequenzen: Datenverlust, Verstöße gegen den Datenschutz oder gar Betriebsunterbrechungen können einen finanziellen Schaden für das Unternehmen bedeuten. Insbesondere dann, wenn Daten das Kernelement des Unternehmensgeschäfts sind.
3. Strafrechtliche Konsequenzen: Der Verlust von Daten oder der Datendiebstahl kann Geldbußen und Haftstrafen nach sich ziehen. Handelt es sich um Sabotage oder Hacking können langjährige Haftstrafen für den Verursacher die Folge sein, aber auch Unternehmen werden in die Haftung genommen. Bei Datenmanipulation greifen die Regelungen zur Urkundenfälschung, auch hier können Strafen folgen. Verstöße gegen den Datenschutz werden zudem mit hohen Geldstrafen geahndet. Regelungen hierzu finden sich im Strafgesetzbuch (StGB). Beispiele für solche Verstöße können sein:
- Unbefugtes Eindringen in das Computersystem: Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren (Paragraf 202a StGB)
- Ausspähen von Daten: Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren (Paragraf 202b StGB)
- Datenveränderung: Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren (Paragraf 303a StGB)
- Datenlöschung: Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren (Paragraf 303b StGB)
- Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz: Strafen von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu 4 Prozent des Jahresumsatzes (BDSG).
4. Reputationsverlust: Verstöße gegen die Informationssicherheit können dem Ansehen des Unternehmens schaden und damit langfristig Auswirkung auf das Image haben.