Wenn der Autoschlüssel oder die Funkfernbedienung fürs Auto nicht mehr auffindbar ist, ist die Unsicherheit groß. Wahrscheinlich ist der Schlüssel verloren gegangen oder, im schlimmsten Fall, geklaut worden. Was sollte man in einem solchen Fall tun? Wie handhabt die Versicherung einen solchen Fall? Was ist, wenn der Schlüssel zwar noch vorhanden, aber defekt ist? Im heutigen Beitrag betrachten wir die unterschiedlichen Szenarien und geben Tipps.
Szenario 1: Der Autoschlüssel ist defekt
Wenn der Autoschlüssel oder die Funkfernbedienung nicht mehr funktioniert und es von außen keine Beschädigungen gibt, vermutet man vielleicht zunächst, dass die Batterie leer ist. Ist diese gewechselt und der Schlüssel funktioniert immer noch nicht, sollte man einen Experten zu Rate ziehen. Ähnliches gilt, wenn der Autoschlüssel offensichtlich beschädigt ist, beispielsweise ein Teil des Schlüssels abgebrochen ist. Ist Letzteres der Fall, sollte man sich an den Hersteller oder die Vertragswerkstatt wenden. Vor allem dann, wenn das abgebrochene Teil des Schlüssels noch im Zündschloss steckt und nicht herausragt. Falls das Fahrzeug noch Garantie hat, kann es sein, dass der Schaden am Schlüssel noch darüber abgedeckt wird. Diese greift jedoch nur, wenn kein Selbstverschulden vorliegt.
Ist der Schlüssel außerhalb des Schlosses abgebrochen und man hat alle Teile vorliegen, kann man sich auch an einen Schlüsseldienst wenden und versuchen, den Schlüssel nachmachen zu lassen. Handelt es sich um einen einfachen, mechanischen Autoschlüssel, muss mit Kosten zwischen 15 und 30 Euro gerechnet werden. Liegt der Defekt bei einem neueren Autoschlüssel in der Elektronik vor, liegen die Kosten erheblich höher. Abhängig vom Hersteller und Fahrzeugmodell kann eine Reparatur des Schlüssels durchaus zwischen 150 und 200 Euro kosten.
Bevor man einer Reparatur des Autoschlüssels zustimmt, sollte man zunächst mit der Versicherung sprechen. Je nach Vertrag kann es sein, dass der Schaden übernommen wird. Falls ein Fremdverschulden vorliegt, muss die Versicherung des Verursachers für den Schaden aufkommen.
Im Internet finden sich darüber hinaus zahlreiche Anleitungen dafür, wie man einen Autoschlüssel selbst reparieren kann. Für Laien ist dies jedoch nicht empfehlenswert. Öffnet man selbstständig und ohne entsprechende Vorkenntnisse die Schlüsselkarte des Autoschlüssels, so wird meist das Gehäuse des Schlüssels genannt, kann dies zu weiteren Beschädigungen an der Elektronik des Autoschlüssels führen. Auch das Ermitteln passender Ersatzteile sowie das Löten defekter Stellen führt ohne Fachkenntnisse in der Regel nicht zum gewünschten Ziel.
Dienstwagennutzer sollten sich in jedem Fall umgehend an ihren Fuhrparkmanager wenden, der dann die weitere Reparaturabwicklung und eventuelle Schadenabwicklung übernimmt.
Szenario 2: Autoschlüssel verloren oder geklaut
Auf einen Blick:
- Nachsehen, ob das Fahrzeug noch da ist und an einen sicheren Ort bringen
- Die Versicherung informieren
- Anzeige bei der Polizei erstatten
- Neuen Schlüssel bestellen oder nachmachen lassen
Ist der Autoschlüssel nicht mehr auffindbar, kann ein Diebstahl eigentlich nicht ausgeschlossen werden. Daher ähnelt sich das weitere Vorgehen bei beiden Fällen.
Fällt auf, dass der Autoschlüssel fehlt, sollte zunächst das Naheliegendste getan werden: Prüfen, ob der Wagen noch an Ort und Stelle steht. Insbesondere elektronische Keyless-Schlüssel machen es Dieben leicht, das Fahrzeug ausfindig zu machen. Anschließend sollte die Kfz-Versicherung informiert werden. Wird die Versicherung nicht informiert, kann grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden, weshalb etwaige Zahlungen ausbleiben können. Wird der Verlust hingegen ordnungsgemäß bei der Versicherung gemeldet, kommt sie wahrscheinlich für den daraus resultierenden Schaden auf, abhängig von der jeweils abgeschlossenen Police. Wenn sowohl Fahrzeug als auch Schlüssel geklaut werden, kommt die Versicherung ebenfalls für den Diebstahl auf. Versicherungsleistungen können jedoch gekürzt werden, wenn nachgewiesen wird, dass der Halter grob fahrlässig gehandelt hat, z. B. wenn der Schlüssel sichtbar und offen zugänglich in einer Handtasche liegt.
Wird davon ausgegangen, dass der Autoschlüssel geklaut wurde, sollte zudem eine schriftliche Anzeige bei der Polizei gemacht werden. Die Verlustanzeige ist auch wichtig für die Abwicklung mit der Versicherung. Wird der Dieb des Autoschlüssels gefasst, kann dieser haftbar gemacht werden.
Sofern das Fahrzeug noch da und ein Ersatzschlüssel vorhanden ist, kann dieser problemlos genutzt werden. Gelegentlich tauchen verloren gegangene Schlüssel auch im Fundbüro wieder auf. Die Nachfrage dort, ob ein Autoschlüssel ihrer Marke abgegeben wurde, kann also hilfreich sein.
Beim Hersteller bzw. Autohändler kann auch ein oder mehrere neue Autoschlüssel bestellt werden. Dies nimmt allerdings ein paar Tage in Anspruch. Falls das Fahrzeug derweil nicht in der abgeschlossenen Garage steht oder anderweitig gesichert werden kann, sollte es abgeschleppt und in eine Werkstatt gebracht werden. Außerdem sollte der alte (elektronische) Schlüssel gesperrt werden. Geortet werden kann der Autoschlüssel ohnehin nicht.
Für die Neubestellung müssen die Zulassungspapiere, ein gültiger Ausweis und ggf. der Ersatzschlüssel vorgelegt werden. Insbesondere die Vorlage der Zulassungspapiere ist wichtig, denn dort ist die Fahrzeug-Identifikationsnummer des Autos hinterlegt. Diese wird für die Neubestellung benötigt. Die Kosten liegen je nach Hersteller bei rund 100 bis 150 Euro für einen einfachen Schlüssel. Autoschlüssel als Funkfernbedienungen liegen meist bei 200 und bis 350 Euro, können aber bei manchen Herstellern auch im vierstelligen Bereich liegen. Bei neueren Fahrzeugen wird die elektronische Codierung des Schlüssels bzw. der Wegfahrsperre neu programmiert. Dadurch wird die Programmierung des alten Schlüssels, der womöglich geklaut wurde, gelöscht und kann nicht weiterverwendet werden. Bei älteren Fahrzeugmodellen kann, ähnlich wie bei einem defekten Schlüssel, der Austausch des Zündschlosses erforderlich sein.