Worauf sollte man beim Ölwechsel achten?

Wann und wie häufig ein Ölwechsel gemacht werden sollte, wird in der Regel vom Hersteller vorgegeben. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2019 lassen rund 84 Prozent den Ölwechsel in einer Marken- oder freien Werkstatt vornehmen. Lediglich neun Prozent gaben an, den Ölwechsel selbst vorzunehmen (vgl. statista.de 2022). Wir betrachten den Ölwechsel seinen Intervall und die Kosten einmal genauer und legen dar, worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Wechsel des Motoröls selbst vornehmen möchten.

Inhaltsverzeichnis:

Ölwechsel: Was ist das und warum ist er so wichtig?

Beim Ölwechsel wird das alte Motoröl eines Kraftfahrzeugs durch frisches Öl ersetzt. Zusätzlich wird beim Ölwechsel der Ölfilter des Fahrzeugs gewechselt. Motoröl stellt die Leistungsfähigkeit eines Fahrzeugs sicher und erhöht die Lebensdauer des Motors. In erster Linie dient Motoröl als Schmierstoff, welcher vor Reibung zwischen mechanischen Motorenkomponenten und Metallflächen schützt. Ohne diesen schützenden Schmierfilm würde der Motor in kürzester Zeit Schaden nehmen und es könnte beispielsweise zu Überhitzung des Motors kommen. Darüber hinaus erfüllt das Motoröl weitere wichtige Aufgaben:

  • Verschleiß- und Korrosionsschutz
  • Kühlung (insbesondere der Kolben und Kurbelwelle)
  • Feinabdichtung (u. a. der Ansaug- und Abgaskanäle oder zwischen dem Ölabstreifring und der Zylinderwand)
  • Sauberhaltung des Motoreninnenraums (durch Binden von Schmutzpartikeln, welche über den Ölfilter herausgefiltert werden)

Damit die Wirkung des Motoröls intakt bleibt und Folgeschäden vermieden werden, muss ein regelmäßiger Ölwechsel stattfinden. Denn neben dem Verbrauch und einer natürlichen Alterung des Öls kommt es auch zur Verunreinigung. Über die Zeit vermischt sich das Motoröl mit Kondenswasser und Kraftstoff. Das wiederum mindert die Schutzwirkung des Öls.

Wann und wie oft ist ein Ölwechsel nötig?

Das Wechselintervall ist von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich. Die Angaben dazu sind in der Betriebsanweisung, im Serviceheft oder im Bordcomputer des Fahrzeugs nachlesbar. Die meisten Hersteller geben für den Ölwechsel ein fixes Intervall anhand gefahrener Kilometer oder dem Zeitraum bis zum nächsten Ölwechsel vor. Demnach ist ein Ölwechsel beispielsweise nach 15.000 km oder einem Jahr fällig – je nachdem, was zuerst erreicht wird. Bei modernen Fahrzeugen wird von einem Ölwechsel alle 15.000 bis 30.000 km ausgegangen. Die Verwendung von hochwertigen Ölen kann die Laufleistung bis zum nächsten Ölwechsel ein wenig hinauszögern. Das ist jedoch auch abhängig davon, wieviel das Fahrzeug im Zeitablauf bewegt wird.

Sind Sie seltener mit Ihrem Auto unterwegs oder fahren damit nur kurze Strecken, müssen Sie mit einem häufigeren Ölwechsel rechnen. Ein Grund dafür ist, dass das Motoröl bei kürzeren Strecken nicht auf die optimale Betriebstemperatur kommt und so schneller altert. Ein häufigerer Wechsel kann auch dann notwendig sein, wenn der Motor des Wagens bei kalten Temperaturen stark beansprucht wird.

In der Regel kann der Ölwechsel auch im Rahmen der Inspektion durch eine Werkstatt vorgenommen werden. Meist ähnelt das Intervall dem des Ölwechsels und ist abhängig vom jeweiligen Hersteller. Die Angabe ist ebenfalls im Serviceheft des Fahrzeugs nachlesbar. Der Ölwechsel allein nimmt beim Profi etwa eine halbe Stunde in Anspruch. Am einfachsten ist es, wenn der Motor bereits warmgefahren ist. Dann ist das Öl dünnflüssiger und kann schnell ausgetauscht werden.

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Wie lange kann man noch fahren, wenn Ölwechsel angezeigt wird?

Unabhängig davon, ob analoges Serviceheft oder digitales Bordbuch: Man sollte die vorgegebenen Termine oder Intervalle für den Ölwechsel einhalten und auch regelmäßig den Ölstand prüfen und bei Bedarf nachfüllen, um größere Schäden am Fahrzeug bzw. am Motor zu vermeiden. Der Ölstand sollte zwischen der Minimum- und Maximum-Markierung liegen. Ein zu hoher Ölstand kann ein Zeichen dafür sein, dass der Ölwechsel dringend erforderlich ist. Dann ist möglicherweise nicht verbrannter Kraftstoff ins Öl gelangt.

Ein regelmäßiger Ölwechsel kann auch bei älteren Fahrzeugen den Verschleiß verlangsamen. Bei modernen Fahrzeugen wird der nächste Ölwechsel rechtzeitig über den Bordcomputer angekündigt. Dann sollte jedoch auch zeitnah ein Termin in der Werkstatt vereinbart werden.

Kosten des Ölwechsels

Die Kosten des Ölwechsels sind unter anderem abhängig vom gewählten Öl und der Menge. In einer Werkstatt kostet der Ölwechsel, inklusive Ölfilter-Wechsel, zwischen 40 und 130 Euro. Die Kosten für den Ölfilter liegen zwischen fünf und 20 Euro. Wer den Ölwechsel selbst und ohne Ölfilter-Wechsel übernimmt, muss nur den Preis des gewählten Öls zahlen. Günstiges Öl ist bereits für unter zehn Euro zu bekommen. Bei neueren Fahrzeugen kann es jedoch sein, dass der Ölwechsel ohne Ölfilter nicht als vollständiger Ölwechsel anerkannt wird. Das hat gegebenenfalls Auswirkungen auf die Garantie des Fahrzeugs. Wird der Ölwechsel ohne Filter vorgenommen, können die Rückstände über das ausgetauschte Öl wieder in den Kreislauf gelangen und dadurch wieder Schäden anrichten.

Welches Öl muss verwendet werden?

Motoröl kann sich von Modell zu Modell unterscheiden. Bei der Auswahl des Öls sollten Sie sich daher immer an die Vorgaben des Herstellers halten und im besten Fall ein lizenziertes Öl wählen, was vom Hersteller freigegeben ist. Andernfalls droht auch hier der Verlust der Garantie. Die Angaben zum freigegeben Öl kann man ebenfalls der Betriebsanleitung entnehmen. Ob man sich in diesem Rahmen für ein konventionelles, mineralisches Öl oder ein synthetisches Öl entscheidet, ist auch eine Preisfrage. Denn Letztere sind deutlich teurer, verfügen aber über bessere Eigenschaften, die beispielsweise zu einem besseren Fließverhalten auch bei kalten Temperaturen führen, und es ist widerstandsfähiger. Bei Mineralölen müssen in der Regel nachträglich Additive hinzugefügt werden, die synthetische Öle bereits enthalten. Das führt u. a. dazu, dass Mineralöle deutlich günstiger in der Anschaffung sind.

Wer den Ölwechsel in der Werkstatt vornehmen lässt, findet neben den Angaben im Serviceheft häufig auch einen Zettel im Motorraum mit Angaben zum nächsten Ölwechsel-Termin und der Ölsorte.

Den Ölwechsel selbst machen

Ein Ölwechsel setzt ein gewisses handwerkliches Geschick voraus. Zudem ist er mit Aufwand verbunden. Daher raten Experten von dem Ölwechsel in Eigenregie ab. Wer dennoch auf den Werkstatt-Besuch verzichten will, muss einige Vorkehrungen treffen. Man benötigt:

  • eine Hebebühne oder Grube
  • ein Absauggerät
  • eine Ölablasswanne und einen Kanister
  • Ölkanne und Trichter
  • diverse Werkzeuge (Schraubendreher/ -schlüssel), ggf. Spezialwerkzeug für die Ölablassschraube am Motor
  • Ölfilter samt Dichtungsring
  • neue Ölablassschraube oder Dichtungsring
  • dass vom Hersteller empfohlene Motoröl

Folgende Schritte sind für den Ölwechsel notwendig:

  1. Den Motor des Fahrzeugs warm fahren, damit das Öl dünnflüssiger ist und besser abfließen kann.
  2. Den Deckel des Ölfiltergehäuses oder den Ölfilter lösen, ggf. eine Ratsche zur Hilfe nehmen.
  3. Das Fahrzeug sollte nun mit der Hebebühne angehoben werden.
  4. muss die Unterbodenverkleidung entfernt werden, um an die Ölablassschraube zu gelangen.
  5. Die Wanne unter die Ablassschraube platzieren und die Ölablassschraube mit Handschuhen aufdrehen. Alternativ kann ein Absauggerät genutzt werden (bspw. zur Miete für rund 30 Euro). Dann kann das Öl über die Öffnung des Ölpeilstabs abgepumpt werden. Das Fahrzeug muss dann nicht aufgebockt werden.
  6. Je nach Position des Ölfilters kann dieser bereits jetzt oder nachher beim Ablassen des Fahrzeugs gewechselt werden. Meist wird vom Hersteller des Ölfilters empfohlen, einen Tropfen Öl auf den Dichtring des neuen Ölfilters zu geben, bevor man ihn montiert.
  7. Die Ölablassschraube sollte ausgetauscht oder zumindest mit einem neuen Dichtungsring versehen werden. Die Ablassschraube wieder fest verschließen und ggf. die Unterbodenverkleidung wieder anbringen.
  8. Das Fahrzeug kann anschließend wieder abgelassen werden und das neue Öl kann eingefüllt werden. Die benötigte Ölmenge findet sich im Handbuch. Hier werden oft zwei Werte angegeben, einer für einen Ölwechsel mit Ölfilterwechsel und einer für einen reinen Ölwechsel.
  9. Im Anschluss sollte der Ölstand nochmal geprüft werden und der Motor gestartet werden, damit sich das Öl verteilen kann. Die Ölkontrollleuchte sollte dann ausgehen. Im Anschluss sollte nochmal der Ölstand geprüft und ggf. Öl nachgefüllt werden.

Altöl: Richtige Entsorgung

Wenn Sie sich für den Ölwechsel in Eigenregie entschieden haben, müssen Sie anschließend auch das Altöl korrekt entsorgen. Denn das Öl darf nicht einfach weggekippt werden, weil es der Umwelt großen Schaden zufügen kann. So ist es nach Paragraf 4 Absatz 1 der Altölverordnung (AltölV) verboten, Altöl mit anderen Abfällen zu mischen. Entsprechend kann die falsche Entsorgung mit einem Bußgeld belegt werden. Das Land NRW beispielsweise setzt für die falsche Entsorgung bis zu 50.000 Euro gemäß des Umwelt-Bußgeldkatalogs NRW an. In anderen Bundesländern kann die Strafe sogar bis zu 100.000 Euro betragen. Händler, die Motoröl anbieten, müssen gegen Vorlage des Kassenbons die gleiche Menge Altöl kostenlos annehmen und recyclen. Zusätzlich gibt es Annahmestellen der Kommunen oder Gemeinden.

 

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Anna Lena Otto

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