Die 5 größten Brandursachen im Büro

Brandschutz ist allgegenwärtig: Feuerlöscher an den Wänden, Notausgänge und natürlich Rauchmelder, die mit einem lauten Piepen warnen. Trotzdem gibt es immer wieder Brände, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Um die Brandgefahr im Unternehmen nachhaltig gering zu halten, sollten Sie diese 5 Hauptauslöser kennen und vermeiden.

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Die 5 größten Brandursachen im Büro © Nahidhasan - stock.adobe.com
Sarah Brüdigam
 

Brandschutz ist allgegenwärtig: Feuerlöscher an den Wänden, Notausgänge und natürlich Rauchmelder, die mit einem lauten Piepen warnen. Trotzdem gibt es immer wieder Brände, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Um die Brandgefahr im Unternehmen nachhaltig gering zu halten, sollten Sie diese 5 Hauptauslöser kennen und vermeiden.

Überblick häufiger Brandursachen

Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung sind 2015 bis 2024 die meisten Brandschäden durch Elektrizität entstanden, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten. Gerade während der Arbeit ist es daher umso wichtiger, dass die Mitarbeiter sich der Branschutzregeln bewusst sind, um Brände so aktiv zu verhindern.

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Abbildung: Eigene Darstellung nach IFS-Brandursachenstatistik 2024. Quelle: Institut für Schadenvergütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer, Statista

Brandursache:

1. Elektrizität

Die häufigste Brandursache in Bürogebäuden sind alte oder mitgebrachte Elektrogeräte. Dazu gehören bspw. die Kaffeemaschine oder der Wasserkocher, die oft ihre besten Zeiten bereits hinter sich haben. Alte, marode Technik ist brandschutztechnisch immer ein Risiko, da mit einem Kurzschluss gerechnet werden muss. Auch das private Handy zu laden stellt eine potenzielle Brandgefahr dar.

Ein Ort, der brandschutztechnisch besondere Aufmerksamkeit erfordert, ist die Büroküche. Unbeaufsichtigte Elektrogeräte und überhitzte Töpfe auf Herdplatten sind hier häufige Brandursachen. Es kann bereits ausreichen, wenn das Reinigungspersonal beim Putzen versehentlich den Herd anstellt, während ein Küchentuch darauf liegt. Aus diesem Grund sollte das Kochfeld in der Küche niemals als Ablagefläche genutzt werden. Generell verhindern Timer an allen elektronischen Geräten, dass diese nach Arbeitsende unbeaufsichtigt weiterlaufen.

Eine Steigerung des Brandrisikos im Betrieb wird ausgelöst, wenn diese Elektrogeräte in Mehrfachsteckdosen gesteckt werden, die wiederum ineinander gesteckt sind. Steckdosen, Stecker und Leitungen sind nur für eine Maximalbelastung zugelassen, welche so leicht überschritten werden kann. Die Komponenten können überhitzen, zu qualmen anfangen und es kann schließlich ein Brand entstehen. Defekte oder überlastete Elektroinstallationen und nicht gewartete elektrische Geräte zählen zu den Hauptverursachern von Bränden in Gewerbe- und Bürobetrieben.

Um diesen Gefahren vorzubeugen, sollten Arbeitgeber das Ineinanderstecken von Mehrfachsteckdosen generell untersagen. Falls die Verwendung privater elektrischer Geräte nicht verboten wird, müssen diese vor der Inbetriebnahme und in regelmäßigen Abständen von einer Elektrofachkraft geprüft werden. Mitarbeiter sollten nicht benötigte Elektrogeräte jeden Abend ausschalten und nicht im Stand-by-Modus lassen; die sicherste Methode ist das Ziehen oder Ausschaten des Netzsteckers. Weiterhin sollten Kaffeemaschinen und Wasserkocher nicht auf brennbaren Untergründen stehen. Dies kann umgangen werden, indem z.B. eine Keramikplatte unter die Kaffeemaschine gestellt wird.

2. Menschliches Fehlverhalten

Menschliches Fehlverhalten ist eine der häufigsten Brandursachen in Betrieben. Hierzu zählen Mitarbeiter, die Brandschutzvorschriften vorsätzlich missachten oder fahrlässig – vielleicht auch aus Unwissenheit – handeln. Das häufigste Problem stellt allerdings das fehlende Gespür für die Brandgefahren dar, die uns täglich begegnen.

Die beste Maßnahme zur Brandvermeidung und zur Bekämpfung des Fehlverhaltens ist die Unterweisung der Mitarbeiter. Nur durch konsequente Prävention, wie Brandschutzunterweisungen und die jährliche Sicherheitsunterweisung, lassen sich die häufigsten Brandursachen wirksam bekämpfen. Wenn die Beschäftigten für die kleinen alltäglichen Brandgefahren sensibilisiert sind, profitiert das gesamte Unternehmen. Zur Unterweisung gehört auch die Vermittlung des richtigen Verhaltens im Brandfall, damit alle Mitarbeiter wissen, was zu tun ist und niemand in Panik gerät. Neben den Unterweisungen müssen zusätzlich auch praktische Feueralarm-Übungen mit den Mitarbeitern durchgeführt werden.

Ein zusätzlicher wichtiger Schritt ist die Ausbildung von Brandschutzhelfern, die im Ernstfall die anderen Mitarbeiter lotsen und sicher nach draußen begleiten. Damit die Mitarbeiter ihre Aufgaben erfüllen können, sind regelmäßige Schulungen und Unterweisungen vorgeschrieben.

3. Brennbare Stoffe

In fast jedem Büro steht heutzutage ein Drucker. Was viele nicht wissen: Tonerstaub ist ein leicht entzündlicher Stoff. Befindet sich ein offenes Feuer, wie eine Kerze, in der Nähe eines Toners, kann dies schnell zur Zündquelle werden. Es wird empfohlen, Druckertoner von geschultem Personal wechseln und entsorgen zu lassen.

4. Offenes Feuer

Echte Kerzen sind wohl der offensichtlichste Grund unter den Brandursachen in Bürogebäuden. Gerade in der Weihnachtszeit, wenn Mitarbeiter Kerzen für eine stimmungsvolle Atmosphäre aufstellen, mehren sich die Berichte über Bürobrände. Dabei gilt: Kerzen mit echter Flamme haben im Büro nichts verloren. Als stimmungsvolle Alternative bieten sich hier LED-Kerzen an.

Darüber hinaus ist das Rauchen in Gebäuden generell untersagt. Es ist also selbstverständlich, dass das Rauchen in geschlossenen Räumen, besonders im Putz- oder Hausmeisterraum, in dem mit brennbaren Flüssigkeiten umgegangen wird, untersagt ist.

Obwohl sie nicht alltäglich sind, können auch Feuerarbeiten wie Schweißen oder Schleifen eine Brandgefahr darstellen, etwa wenn Handwerker Reparaturarbeiten im Betrieb vornehmen. Wichtig ist, offenes Feuer niemals unbeaufsichtigt zu lassen. Schweißarbeiten durch Fremdfirmen sollten durch den Brandschutzbeauftragten oder den Hausmeister kontrolliert werden.

 

5. Lagerung von Büro- und Verpackungsmaterial

Stapel von Unterlagen, Berge von alten Ordnern und leere Verpackungen sind nicht nur Unordnung, sondern auch mögliche Brandlasten und wirken daher wie Brandbeschleuniger. Die Lagerung dieser Materialien ist nicht nur im Büro, sondern auch auf den Gängen problematisch, da sie hier zusätzlich noch den Fluchteg versperren.

Zur Vermeidung sollten Arbeitgeber regelmäßige Kontrollen von Büros und Gängen auf unnötiges Büromaterial und Kartonagen durchführen. Mitarbeiter müssen angewiesen werden, alte Unterlagen und Ordner zügig zu entsorgen. Das hilft nicht nur dem Brandschutz, sondern unterstützt ggf. auch den Datenschutz.

Eine weitere Schutzmaßnahme ist die Bereitstellung von brandschutzfesten Aktenschränken, in denen die Brandlasten sicher weggesperrt werden können, bis sie entsorgt werden.